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Frost und Bodenfrost
Aus Meteo Zusatzmaterial vom 26.10.2021.
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Bodenfrost Die Böden müssen sich warm anziehen

«Brrr» dachten sich heute Morgen einige Pflanzen. An mehreren Stationen wurden Bodentemperaturen unter dem Gefrierpunkt gemessen.

In Kloten zeigte das Thermometer um sieben Uhr in der Früh eine Bodentemperatur knapp unter 0 Grad an: Bodenfrost. Das Gleiche in Glarus und Sitten. Dies, obwohl der Wetterbericht höhere Temperaturen prophezeite. Aber Temperatur ist nicht gleich Temperatur. Die Temperatur in den Wetterberichten – die Lufttemperatur – wird 2 Meter über dem Boden gemessen. Die Bodentemperatur hingegen lediglich 5 Zentimeter über dem Boden. In diesen 195 Zentimeter dazwischen kann die Temperatur markant absinken.

Rotklee auf grüner Wiese vor blauem Himmel und strahlender Sonne.
Legende: Aufwärmen nach dem kalten Start heute Morgen. Werner Krebs

Der Boden kühlt stärker ab als die Luft. Die Luftschicht direkt über dem Boden kühlt durch den Kontakt zum Boden stärker ab, als die Luftschichten weiter oben, zum Beispiel 2 Meter über dem Boden. So ist es möglich, dass sich bei Lufttemperaturen wenige Grade über dem Gefrierpunkt Bodenfrost bildet.

Bodenfrost und Luftfrost

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Weil der Boden in der Nacht stärker auskühlt als die darüberliegende Luft, unterscheidet man zwei Arten von Frost:

  • Bodenfrost: Temperatur unter dem Gefrierpunkt, gemessen 5 Zentimeter über Boden
  • Frost, Hüttenfrost oder Luftfrost: Temperatur unter dem Gefrierpunkt, gemessen in 2 Meter Höhe

Faustregel für Bodenfrost

Mit einer einfachen Faustregel lässt sich abschätzen, ob mit Bodenfrost gerechnet werden muss oder nicht. Dazu sollte man die Tiefsttemperatur der kommenden Nacht kennen und wissen, ob es windig und bewölkt ist.

Tiefsttemperatur minus 5 Grad = Bodentemperatur

Diese Regel gilt aber nur in einer klaren Nacht ohne Wind. Bedecken Wolken den Nachthimmel, funktionieren sie wie eine Decke und halten einen Teil der abgestrahlten Wärme zurück. Bläst ein zügiger Wind, wird die unterste Luftschicht ständig durchgewirbelt und mischt sicher mit der wärmeren darüberliegenden Luft. In beiden Fällen kühlt der Boden weniger stark ab. Bodenfrost kommt häufig in Mulden vor. In diesen vom Wind geschützten Lagen sinkt die kalte Luft ab und sammelt sich am Boden.

Bis Samstag bleibt es kühl

In den kommenden Nächten bis und mit Freitag sinken die Tiefsttemperaturen im Flachland auf 3 bis 5 Grad. Mit der obigen Faustregel bräuchte es eine flächige Bodenfrost-Warnung. Diese bleibt aber aus. Zum einen bedecken teilweise Wolken den Himmel. Zum anderen bläst die Bise und durchmischt die Luft am Boden. Bodenfrost ist nicht verbreitet in Sicht. In windgeschützten Lagen kann lokal aber kurzzeitig Bodenfrost auftreten. Auf Samstag gibt es dann definitiv Entwarnung. Die Nächte werden mit bis zu 10 Grad wieder deutlich wärmer.

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