Die Reise beginnt in der Luft, noch vor seiner Geburt. In der Luft schwirren lauter Wasserdampf-Moleküle herum. Irgendwann wird es ihnen zu eng und auch die Luft hat genug von ihnen – die Luft ist gesättigt. Der Wasserdampf will flüssig werden.
Ein bisschen Dreck muss sein
Damit der Wasserdampf flüssig werden kann, braucht er die Hilfe von kleinen Teilchen. Das sind beispielsweise Staubteilchen oder Sandkörner. An diesen Teilchen dockt der Wasserdampf an und wird flüssig – er kondensiert. Von nun an ist es ein Wolkentröpfchen.
Von der Wolke zum Regen
Wolkentröpfchen sind kleine und leichte Wasserkügelchen. Weil sie so leicht sind, schweben sie. Sie schweben aber nicht ruhig vor sich hin, im Gegenteil: Es geht zu und her wie auf einer «Tütschibahn». Die Wolkentröpfchen prallen ständig ineinander. Dann kann es vorkommen, dass sie zusammen bleiben und wachsen. Irgendwann werden sie so gross und schwer, dass sie hinunterfallen. Dann ist ein Regentropfen geboren.
Turbulenter Flug durch die Luft
Der Regentropfen fliegt nun Richtung Boden. Diese Reise dauert mehrere Minuten. Aber auch hier kann sich der Regentropfen nicht ausruhen. Neben ihm fliegen viele andere Regentropfen nach unten. Dabei stossen auch sie immer wieder mal zusammen. Für den Regentropfen kann dies zweierlei bedeuten: 1. Wenn er mit einem anderen Tropfen zusammenstösst und zusammen bleibt, wird der grösser. 2. Wenn zwei Regentropfen sehr stark zusammenstossen, können sie in viele kleine Tröpfchen zersplittern. Darüber müsste man fast eine Träne verdrücken. Tränen haben bei Regentropfen aber nichts verloren.
Fliegendes Burger-Brötchen statt Träne
Ein Regentropfen hat auf seiner Reise die Form eines Burger-Brötchens. Mit einer Träne hat dies nichts zu tun. Seine Form verdankt er der Luft. Die Luft drückt von unten auf den Regentropfen. Weil er verformbar ist, dehnt er sich horizontal aus. Eben wie ein Burger-Brötli.
Wiedergeburt oder harter Boden der Realität
Das fliegende Brötchen begibt sich nun auf den letzten Teil seiner Reise. Dafür hat es zwei Möglichkeiten. Es fällt auf den Boden und versickert, beglückt eine Pflanze oder landet auf einem Regenschirm. Seine Reise kann aber auch schon in der Luft enden. Nämlich, wenn unser Regentropfen durch trockene Luft fliegt. Dann verdampft und schrumpft er, bis er ganz verschwindet. Zurück bleiben viele Wasserdampf-Moleküle, die ihrerseits am Anfang eines Regentropfens stehen.