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Das Pfingstwetter Reise in den Süden lohnte sich nur bedingt

Im Mittelland war es an Pfingsten oft wolkenlos bei knapp 25 Grad. Anders in den Alpen und im Süden: Dort gab es täglich Gewitter, im Tessin zum Teil heftige. Richtig Sommer war es primär im Wallis. In Visp wurden am Pfingstsamstag 28,8 Grad gemessen. Wärmer war es 2023 in der Schweiz noch nicht.

Blick über den wolkenverhangenen Lago Maggiore.
Legende: Dicke Wolken am Morgen Meist hatte es schon am Morgen dicke Wolken im Tessin, hier in Brissago. Nach einer sonnigen Phase gab es gegen Abend Gewitter. Marianne Bauhofer

An Pfingsten 2023 konnte man zwar in den Süden reisen. Aus meteorologischer Sicht war die Reise aber nicht nötig. Bis am frühen Montagnachmittag gab es in Zürich 34,5 und in Basel 33 Stunden Sonnenschein. Da nahmen sich die Vergleichszahlen im Süden doch eher bescheiden aus. In Locarno zeigte sich die Sonne während knapp 20 Stunden, in Lugano sogar nur 17 Stunden. Auch bezüglich Regen war man im Norden besser bedient. Während es im Mittelland praktisch überall trocken blieb, fielen in Locarno 75 Millimeter Regen, davon allein in der Nacht auf Sonntag, während zwei Stunden, gut 48 Millimeter. In Lugano gingen bis am Montagmittag 22 Millimeter Regen nieder.

 

Blick im Val Roseg Richtung Gletscher mit dicken Wolken.
Legende: Dicke Wolken im Engadin An Pfingsten hatte es die dicksten Wolken im Engadin, wie hier im Val Roseg. Marcel Seiler

Sommerlich mit Temperaturen um 25 Grad

Von Samstag bis Montag lagen die Höchsttemperaturen an allen drei Tagen im Bereich um 25 Grad. Am wärmsten wurde es jeweils im Wallis. Die höchste Temperatur wurde am Samstag mit 28,8 Grad in Visp gemessen. Das war bis jetzt auch der Jahreshöchstwert in der Schweiz. Am Sonntag wurde die höchste Temperatur in Sitten verzeichnet mit 28,4 Grad. Auch im untersten Aaretal wurde die Sommermarke von 25 Grad täglich übertroffen. Allerdings fühlten sich die Temperaturen im Mittelland mit Bise nicht so warm an. Gefühlt waren es eher 20 bis 22 Grad. Im Süden bewegten sich die Höchstwerte im Bereich um 25 Grad.

 

Ein Dampfschiff auf dem Thunersee.
Legende: Endlich warm Die fast sommerlichen Temperaturen luden zu einer Schifffahrt. Schon am Freitagmittag war die «Blüemlisalp» auf dem Thunersee gut besetzt. Therese Beutler

Kein typisches Pfingstwetter

Im Gegensatz zu anderen Jahren fand das bei den Pfadern berüchtigte Pfingstwetter nicht statt. In den letzten Jahren wurden die Pfingstlager meist verregnet. Ganz krass war es im Jahre 2007. Am Pfingstsamstag gab es noch 28 Grad, am Pfingstmontag schneite es im Berner Oberland bis auf 600 Meter. Die Strasse nach Grindelwald musste wegen umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Auch im Süden war es damals unfreundlich. Am Lago Maggiore fielen insgesamt 130 Millimeter Regen, und die Sonne zeigte sich insgesamt nur 2 bis 4 Stunden. Generell leben Pfingstferien im Tessin mehr vom Mythos und der Italianità als von der meteorologischen Realität. Vergleicht man die Pfingsttage seit 1960, so war es in Lugano nur ein halbes Grad wärmer als in Basel. Allerdings fiel im langjährigen Schnitt mehr als doppelt so viel Regen in Lugano.

 

Morgenstimmung im Emmental mit aufgehender Sonne und gemähten Wiesen.
Legende: Endlich Heuwetter Nördlich der Alpen war es trocken, und so konnte das Gras geschnitten werden. Tobias Messerli

Das Leben nach Pfingsten

In den kommenden Tagen ändert sich an der Grosswetterlage wenig. Ein Hoch bei Schottland bestimmt voraussichtlich bis zum kommenden Wochenende das Wetter im Norden der Schweiz. In den Alpen und besonders im Süden geht es auch in den kommenden Tagen mit Gewittern, hauptsächlich in der zweiten Tageshälfte, weiter. Am Mittwoch und speziell ab Samstag sind einzelne Gewitter auch im Mittelland möglich.

Blick von Gais zum Alpstein mit Quellwolken.
Legende: Quellwolken über den Bergen Auch in den kommenden Tagen gibt es, besonders in der zweiten Tageshälfte, immer wieder Quellwolken über den Bergen, teilweise auch Gewitter. Priska Schwarz

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