An Pfingsten 2023 konnte man zwar in den Süden reisen. Aus meteorologischer Sicht war die Reise aber nicht nötig. Bis am frühen Montagnachmittag gab es in Zürich 34,5 und in Basel 33 Stunden Sonnenschein. Da nahmen sich die Vergleichszahlen im Süden doch eher bescheiden aus. In Locarno zeigte sich die Sonne während knapp 20 Stunden, in Lugano sogar nur 17 Stunden. Auch bezüglich Regen war man im Norden besser bedient. Während es im Mittelland praktisch überall trocken blieb, fielen in Locarno 75 Millimeter Regen, davon allein in der Nacht auf Sonntag, während zwei Stunden, gut 48 Millimeter. In Lugano gingen bis am Montagmittag 22 Millimeter Regen nieder.
Sommerlich mit Temperaturen um 25 Grad
Von Samstag bis Montag lagen die Höchsttemperaturen an allen drei Tagen im Bereich um 25 Grad. Am wärmsten wurde es jeweils im Wallis. Die höchste Temperatur wurde am Samstag mit 28,8 Grad in Visp gemessen. Das war bis jetzt auch der Jahreshöchstwert in der Schweiz. Am Sonntag wurde die höchste Temperatur in Sitten verzeichnet mit 28,4 Grad. Auch im untersten Aaretal wurde die Sommermarke von 25 Grad täglich übertroffen. Allerdings fühlten sich die Temperaturen im Mittelland mit Bise nicht so warm an. Gefühlt waren es eher 20 bis 22 Grad. Im Süden bewegten sich die Höchstwerte im Bereich um 25 Grad.
Kein typisches Pfingstwetter
Im Gegensatz zu anderen Jahren fand das bei den Pfadern berüchtigte Pfingstwetter nicht statt. In den letzten Jahren wurden die Pfingstlager meist verregnet. Ganz krass war es im Jahre 2007. Am Pfingstsamstag gab es noch 28 Grad, am Pfingstmontag schneite es im Berner Oberland bis auf 600 Meter. Die Strasse nach Grindelwald musste wegen umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Auch im Süden war es damals unfreundlich. Am Lago Maggiore fielen insgesamt 130 Millimeter Regen, und die Sonne zeigte sich insgesamt nur 2 bis 4 Stunden. Generell leben Pfingstferien im Tessin mehr vom Mythos und der Italianità als von der meteorologischen Realität. Vergleicht man die Pfingsttage seit 1960, so war es in Lugano nur ein halbes Grad wärmer als in Basel. Allerdings fiel im langjährigen Schnitt mehr als doppelt so viel Regen in Lugano.
Das Leben nach Pfingsten
In den kommenden Tagen ändert sich an der Grosswetterlage wenig. Ein Hoch bei Schottland bestimmt voraussichtlich bis zum kommenden Wochenende das Wetter im Norden der Schweiz. In den Alpen und besonders im Süden geht es auch in den kommenden Tagen mit Gewittern, hauptsächlich in der zweiten Tageshälfte, weiter. Am Mittwoch und speziell ab Samstag sind einzelne Gewitter auch im Mittelland möglich.