Nach einem sehr warmen März stellte sich das Wetter zu Monatsbeginn deutlich um. Am 4. April schneite es verbreitet bis ins Flachland, und auf der Gotthardautobahn ging über Stunden gar nichts mehr.
Auf den Schnee folgte Frost. Am 6. April wurden beispielsweise in Egolzwil/LU und Koppigen/BE -2 Grad gemessen, in Thun/BE und Giswil/OW sank das Quecksilber sogar bis auf -3,8 Grad. Zur Monatsmitte wurde es wieder wärmer, über die Osterfeiertage auf der Alpennordseite fast schon sommerlich. Wirklich sommerlich wurde es aber erst am Mittwoch nach Ostern. Im unteren Aaretal stieg das Thermometer auf 26,5 Grad, der erste Sommertag in der Schweiz war Tatsache. Danach folgte temperaturmässig erneut ein Absturz, und am letzten Aprilsonntag schneite es teilweise wieder gegen 600 Meter herunter.
Insgesamt 1½ Grad zu warm
Über den ganzen Monat überwogen aber doch die warmen Phasen. Insgesamt war es in der Schweiz rund 1,5 Grad wärmer als sonst zu dieser Jahreszeit. Besonders warm war es vor allem im Osten, dank epischen Föhnphasen. In Chur betrug der Wärmeüberschuss mehr als 2 Grad im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Eher kühl war es im Westen und Nordwesten, wo der Wärmeüberschuss zum Teil weniger als 1 Grad betrug.
Süden zu nass
Südlich der Alpen war es verbreitet zu nass. Vor allem die kräftige Südanströmung vom 21. bis 23. April vermochte das Niederschlagsdefizit der letzten Monate etwas aufzufangen. Am meisten Regen gab es im Onsernonetal mit fast 500 Millimetern. In Locarno gab es über den ganzen Monat rund 230 Millimeter und in Lugano 170 Millimeter. Im Nordtessin war es rund doppelt so nass wie sonst im April, im Mittel- und Südtessin lag der Niederschlagsüberschuss nur bei 10 bis 20 Prozent. Deutlich zu nass war es auch an vielen Orten im Süd- und im Oberwallis. Auch in Binn und in Ulrichen gab es mehr als doppelt so viel Niederschlag wie sonst. Nördlich der Alpen war es in der Regel zu trocken. Besonders trocken war es im zentralen Mittelland, stellenweise gab es nur 30 Prozent der üblichen Regenmenge.
Sonnenstube: nur gerüchteweise
Im Süden, dort wo sonst die Sonne besonders lange scheint, war es im April 2019 häufig grau. In Lugano gab es nur etwa 60 Prozent der üblichen Sonnenstunden, in Locarno waren es immerhin knapp 80 Prozent. Im Mittelland lagen dagegen die Sonnenstunden knapp über der Norm.
Und jetzt?
Momentan liegen wir immer noch im Bereich von kühler Luft. Auch wenn es zum Monatswechsel eine kurze Erwärmung gibt, scheint es zu Beginn des Monats Mai eher kühl und unbeständig weiterzugehen. Von Wonnemonat ist momentan noch nicht wirklich die Rede.