Zum Inhalt springen

Das Wetter im August 2019 Nur warm statt heiss

Der August 2019 war zwar gut 2 Grad wärmer als der langjährige Schnitt, er war aber eindeutig der kühlste der drei Sommermonate. Dazu gab es an den meisten Orten mehr Regen als sonst im August.

Ein sogenannter Down burst erzeugt über dem Brienzersee eine Wolkenwalze.
Legende: Wetter live Kalte Luft sackte am 19. August auf den Brienzersee Verena Burri

Nach den heissen Monaten Juni und Juli war der August vergleichsweise kühl. Im Durchschnitt lag er zwar immer noch gut 2 Grad über dem Durchschnitt der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Im Wallis und an vielen Orten im Hochgebirge war es rund 3 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt, und auf dem Säntis betrug der Wärmeüberschuss sogar satte 3,3 Grad. Der verhältnismässig geringe Wärmeüberschuss im Mittelland hat vor allem mit der kühlen Witterungsphase vom 19. bis am 23. August zu tun. Zunächst sickerte eine Kaltfront ins Mittelland, ab Mittwoch, dem 21. August, hielt sich Nebel und Hochnebel sehr zäh, und die Temperaturen verharrten auch am Nachmittag im Bereich um 20 Grad. Besonders kühl war der 20. August, als es verbreitet Höchstwerte um 17 Grad gab. Gleichzeitig war es aber in der Höhe relativ mild mit mehr als 7 Grad auf dem Säntis in 2500 Metern über Meer. Ausnahmsweise war der August auch absolut gesehen kühler als der Juni, dabei sollte der August aus klimatologischer Sicht mehr als 1 Grad wärmer sein als der Juni, im Süden sogar rund 2 Grad.

Vollautomatische Wetterstation auf dem Säntis.
Legende: Säntis Auf der Wetterstation Säntis war es mehr als 3 Grad wärmer als sonst im August. FB

Hitzetage meist über dem Schnitt

Nebst kühleren Phasen gab es im August zeitweise auch Hitze. Im Wallis wurden schon 8 Hitzetage registriert, also Tage mit mehr als 30 Grad. Die Norm wären 5 Hitzetage. Der Maximalwert wurde am 9. August mit 34,4 Grad verzeichnet. Ähnlich heiss wurde es an jenem Tag auch in Basel mit 34,3 Grad. Dort wurden bisher 5 Hitzetage verzeichnet, statistisch darf man 3 bis 4 Hitzetage im August am Rheinknie erwarten. Im Mittelland wurden verbreitet 3 Hitzetage registriert.

Sattes Grün und wolkenloser Himmel im Diemtigtal.
Legende: Diemtigtal Im Norden, so auch im Diemtigtal, machte die Sonne im August Überstunden. Thomas Oesch

Endlich Regen

Spätestens seit dem Sommer 2018 ist Sommertrockenheit in aller Munde. Auch im Juni und Juli 2019 war es meist zu trocken. Da hob sich der August 2019 schon fast wohltuend ab. An vielen Orten war es zu nass, teilweise sogar deutlich zu nass, besonders im Süden, in Graubünden und im südwestlichen Wallis. Am Monte Ceneri fielen in diesem Monat 378 Millimeter Regen, was fast der doppelten Durchschnittsmenge entspricht. In der Magadinoebene fielen 372 Millimeter. Das ist an jener Station sogar mehr als das Doppelte im Vergleich zu einem durchschnittlichen August. In Graubünden gingen verbreitet 30 bis 60 Prozent mehr Niederschläge nieder als sonst. Zu trocken war es umgekehrt in der Nordwestschweiz und stellenweise auch an den zentralen und östlichen Voralpen.

Blick von Rovio auf den Luganersee.
Legende: Regen am Luganersee Im Tessin hatte es deutlich mehr Wolken als sonst im August. Claudia Hartmann

Sonne mag’s französisch

Vergleichsweise am meisten Sonnenschein gab es in der französisch-sprachigen Schweiz. Dort liegen die Werte deutlich über dem langjährigen Mittel. Fakt ist aber auch, dass es dort weniger, zum Teil sogar gar keinen Nebel gab. Über dem Schnitt liegen auch die meisten Stationen im Kanton Graubünden, während im östlichen Mittelland ungefähr Durchschnittswerte erreicht wurden. Weniger Sonnenschein als sonst gab es dagegen im Tessin. Trotz allem kommt Locarno in diesem Monat auf rund 260 Stunden Sonnenschein und gehört somit zu den Orten mit am meisten Sonnenschein. Das Problem im Tessin ist vor allem, dass die Durchschnittswerte deutlich höher liegen als im Norden.

Blick von auf Aeugsten ob Enneda nach Süden ins Glarnerland.
Legende: Nebel im Glarnerland Am 23. August lag das Glarnerland unter einer dicken, zähen Hochnebeldecke. Peter Hänni

Jetzt ist der Sommer vorbei

Nicht nur kalendarisch geht in der Nacht zum Sonntag der meteorologische Sommer zu Ende, sondern auch das Sommerwetter gerät am Sonntag übel ins Trudeln. Vor einer Kaltfront sind zwar nochmals 25 Grad oder sogar noch etwas mehr möglich, dann sacken die Temperaturen aber massiv ab. Mindestens zu Beginn der kommenden Woche liegen im Norden die Temperaturen deutlich unter 20 Grad. Noch völlig offen ist, ob es später wieder sommerliche Werte gibt.

Meistgelesene Artikel