Im Juli 2017 sorgten vor allem zahlreiche heftige Gewitter für Schlagzeilen. Am 8. Juli verursachte ein Unwetter im Raum Zofingen Millionenschäden im angeblich dreistelligen Bereich. Innerhalb von rund 2 Stunden gingen zwischen 80 und 90 Millimeter Regen nieder. Am 10. Juli wurde erneut der Kanton Aargau getroffen. In Muri fielen innerhalb von einer Stunde 47,5 Millimeter Regen. Am 19. Juli entlud sich ein heftiges Gewitter über Adelboden. Der maximale Stundenniederschlag lag dort bei knapp 47,9 Millimetern. Trotzdem wurden keine nennenswerten Schäden verzeichnet. Am 29. Juli führten weitere starke Gewitter zu Strassensperren am Flüela und im Bergell, und last but not least gab es am 30. Juli überschwemmte Keller in Chur.
"Alfred" zwang den Hochsommer in die Knie
In der letzten Juliwoche zog der Hitzesommer mit Tief "Alfred" eine tüchtige Pause ein. Schnee fiel gegen 2000 Meter herunter, und es gab endlich an vielen Orten grössere Regenmengen. Der höchste Monatswert wurde auf dem Säntis mit einer Niederschlagsmenge von 375 Millimetern registriert. Das sind rund 140 Prozent des üblichen Juli-Niederschlages. Sehr nass war es aber auch in St. Gallen, Engelberg, in Glarus und auf dem Hörnli mit je 190 bis Millimetern Regen. Im Vergleich zu den gewaltigen Regenmengen im deutschen Bundesland Niedersachsen nehmen sich die Zahlen aber bescheiden aus. Auf dem gut 1100 Meter hohen Brocken fielen allein in 48 Stunden während "Alfred" 268 Millimeter Regen. In der Schweiz war der Regen relativ gesehen in Aadorf, im Thurgauer Tannzapfenland, am ergiebigsten. Dort wurden 153 Prozent des sonstigen Juli-Niederschlages verzeichnet. Generell war es vor allem im Osten nass und an jenen Orten, die von einem heftigen Gewitter getroffen wurden. Es gab aber auch Gegenden in der Schweiz, wo es zu trocken war: so rund um Basel, aber auch in Chur, obwohl dort am 30. Juli ein Gewitter für überschwemmte Keller sorgte. Auf der Alpensüdseite war es generell zu trocken. In Locarno gab es nur etwas mehr als einen Fünftel des üblichen Juli-Niederschlages.
Insgesamt 2 Grad zu warm
Im Durchschnitt war der Juli 2017 rund 2 Grad zu warm. Am grössten war der Hitzeüberschuss in Sitten. Dort lag die Temperatur 2,8 Grad über dem Schnitt der Periode 1961 bis 1990. Insgesamt wurden in Sitten 12 Hitzetage im Juli 2017 verzeichnet. Dies liegt deutlich über der Norm von 7,4 Hitzetagen. Durch grosse Hitze zeichnet sich auch Basel aus. Dort gab es 9 Tage mit einem Hitzewert von mehr als 30 Grad. Den geringsten Wärmeüberschuss gab es in Graubünden und den angrenzenden Gebieten. Dort lag die Temperatur nur rund 1 Grad über der Referenz. Der höchste Monatswert wurde mit 34,8 Grad in Sitten am 8. Juli verzeichnet. Der Jahreshöchstwert von genau 36 Grad, vom 23. Juni, ebenfalls in Sitten gemessen, blieb aber unangetastet. Hoch waren auch die Nachttemperaturen. In der Nacht vom 29. auf den 30. Juli sank am Turm Stockeren westlich von Bern die Temperatur nicht unter den Wert von 23,2 Grad. Insgesamt gab es 19 offizielle Messstationen, die mindestens eine Tropennacht im Juli verzeichneten.
Sonne übte sich in vornehmer Zurückhaltung
Trotz hoher Temperaturen war die Besonnung im zu Ende gehenden Monat eher bescheiden. Nur im Tessin lagen die Sonnenstunden verbreitet über der Norm. In der Regel wurden dort etwa 10 Sonnenstunden mehr als üblich verzeichnet. Sonst war der Monat eher eine graue Angelegenheit. Auf dem Säntis und in Glarus wurden knapp 80 Prozent so viel Sonnenschein gemessen, wie sonst zu dieser Zeit. Auf dem Jungfraujoch waren es sogar nur etwas mehr als 60 Prozent.
Es geht mit Hitze weiter
Der Start in den Monat August erfolgt bei grosser Hitze. Am Bundesfeiertag steigen die Temperaturen auf 30 bis 34 Grad, und bis und mit Samstag dürfte es beidseits der Alpen mit hohen Temperaturen weitergehen. Heftige Gewitter sind aber ebenfalls weiterhin möglich.