Sowohl im Norden wie im Süden lag der Juni 2018 rund 3 Grad über der Norm der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990. Damit gehört er zu den 10 wärmsten seit Messbeginn. In Sitten und Locarno liegt er sogar auf Platz 3. Damit reiht sich der Juni fast nahtlos an die Vormonate ein. Schon der April war schweizweit gesehen der zweitwärmste seit Messbeginn und auch der Mai gehörte je nach Messstation zu den vier wärmsten Maimonaten seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Im Vergleich zum Vorjahr war der Juni dagegen fast schon kühl. Damals lagen die Durchschnittstemperaturen nochmals rund 1,5 Grad höher.
Erste Hitzetage
In Sitten wurden seit Monatsbeginn bereits drei Hitzetage, also Tage mit mehr als 30 Grad verzeichnet. Am 20. Juni wurde dort mit 33,1 Grad auch der bisherige Jahreshöchstwert registriert. Zwei Hitzetage wurden auch in Genf, Visp, Chur und in der Region des Lago Maggiore verzeichnet.
Sonne war Trumpf
Schweizweit machte die Sonne Überstunden. In weiten Teilen der Schweiz wird der Juni 2018 zu den sonnigsten Junimonaten gehören. Vor allem am Nordrand der Schweiz gab es verbreitet 25 bis 35 Prozent mehr Sonnenschein als üblich. In Güttingen am Bodensee und in der Magadinoebene liegt das Monatstotal bei gut 290 Stunden Sonnenschein.
Trockenheit wird zum Problem
Ausser in der Romandie war auch der Juni deutlich zu trocken. Damit ging die Trockenheit der Monate April und Mai weiter. Von der Aaremündung bis ins Engadin fielen verbreitet nur rund 30 Prozent der üblichen Regenmenge, und auch im Tessin und im Wallis war der Juni viel zu trocken. In Visp und Grächen wurden nur rund 20 Millimeter Regen gemessen. Nur einzelne Gewitter sorgten punktuell für grössere Regenmenge. Anders in der Romandie: Dort gab es in der ersten Monatshälfte verbreitet heftige Gewitter. Am kräftigsten wurde Lausanne am 11. Juni getroffen. Dort fielen 77,9 Millimeter Regen, davon gut 53 Millimeter in einer Stunde. Der höchste 10 Minuten-Wert lag bei 41 Millimetern. Dies bedeutete einen neuen Höchstwert in der Schweiz. Der alte Höchstwert wurde mit 36,1 Millimetern im Vorjahr in Eschenz/TG gemessen. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Messnetz in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurde und so die Wahrscheinlichkeit viel grösser geworden ist, dass ein Regenmesser im Zentrum einer Gewitterzelle liegt.
Weiter warm
Auch in den kommenden Tagen scheint es sehr warm weiter zu gehen. Allerdings wird es in der kommenden Woche vermehrt gewitterhaft. Die Trockenheit dürfte aber damit höchstens lokal gestoppt werden.