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Das Wetter im März Grau, nass und doch viel zu warm

In den letzten 31 Tagen erlebten wir wieder eine reiche Wetterpalette. Im ganzen Land wurde ein Sonnenscheindefizit verzeichnet, dagegen machte der Südföhn Überstunden. An vielen Orten war es zu nass, und trotz allem war es deutlich zu warm, im Norden rund 3½ Grad, im Süden gut 2½ Grad.

Biene setzt sich auf Blühte
Legende: Warmer März Die Vegetation ist nach dem warmen März weit im Vorsprung. Werner Krebs

Nach einem rekordwarmen Winter war auch der März 2024 sehr warm. In Aigle war es sogar der wärmste März seit Messbeginn. Sonst gehörte der März 2024 nördlich der Alpen zu den fünf wärmsten überhaupt. An den meisten Orten wärmer war der März nur in den Jahren 1994 und 2017. Insgesamt betrug der Wärmeüberschuss im nördlichen Flachland rund 3½ Grad. Im Süden war der Temperaturüberschuss mit gut 2½ Grad nicht ganz so gross, und entsprechend gehört dort der März 2024 nicht zu den allerwärmsten. Punktuell reiht er sich aber ebenfalls unter die 10 wärmsten ein, so beispielsweise in Stabio ganz im Süden des Tessins oder auch in der Magadinoebene. Einzig im Hochgebirge gehört der März 2024 nicht zu den wärmsten, dennoch war es aber auch dort deutlich wärmer als im langjährigen Schnitt.

 

Noch kein Sommertag

Föhn sorgte beidseits der Alpen immer wieder für sehr hohe Temperaturen. Einen Sommertag gab es bis jetzt aber noch nicht. Der Monatshöchstwert wurde mit 23,7 Grad in Biasca am 21. März verzeichnet. Auch sonst gab es an jenem Tag im Süden verbreitet mehr als 20 Grad. Im Norden lag der Monatshöchstwert bei 21,8 Grad. Dieser wurde aber gleich mehrfach erreicht, nämlich in Altenrhein und Kriessern am 29. März und in Altenrhein am 30. März gleich nochmals. Am anderen Ende der Skala lagen die -18,9 Grad auf dem Jungfraujoch, gemessen am 24. März.

 

Der Föhn sorgt für grosse Wellen am Ufer.
Legende: Immer wieder Föhn Föhnsturm an Ostern in Buochs. Beatrice Nyffenegger

Der Föhn war fast omnipräsent

Starker bis stürmischer Föhn war schon am ersten Märzwochenende ein Thema. Heftig wurde der Föhnsturm besonders am zweiten Märzwochenende. Auf dem Gütsch wurden 189 Kilometer pro Stunde gemessen, der vierthöchste lokale Märzwert an dieser Station. In Adelboden ergab die Windmessung einen maximalen Wert von 127 Kilometern pro Stunde. So stark blies dort der Wind noch nie im März. in Meiringen tobte der Föhn am 10. März mit 109 Kilometern pro Stunde. Damit war aber noch nicht genug. Den ganz grossen Föhnsturm erlebten wir in der Karwoche. Das Maximum wurde an den meisten Orten am Karfreitag verzeichnet. Auf dem Gütsch lag der Maximalwert bei 190 Kilometern pro Stunde, der zweithöchste im März dort je gemessene Wert. Auch auf dem Titlis und dem Jungfraujoch wurde der Wert von 150 Kilometern pro Stunde übertroffen. Der Föhn schaffte es aber auch bis in die Täler. In Altdorf wurden am Karfreitag 130 Kilometer pro Stunde gemessen, ebenfalls der lokal zweithöchste Märzwert. Am Ägerisee wurden 125 Kilometer pro Stunde registriert und in Engelberg 120 Kilometer pro Stunde. So stark blies im März der Wind noch nie im Klosterdorf. Neue lokale Märzhöchstwerte gab es auch in Arosa (90 Kilometer pro Stunde) und Chur (104 Kilometer pro Stunde). Eindrücklich ist aber auch die Stationsstatistik von Meiringen. Dort gab es vom 25. bis 31. März an 6 von 7 Tagen Böen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde.

Rote Landschaft am Karsamstag rund um den Alpstein.
Legende: Saharastaub Mit dem Föhn kam über Ostern auch der Saharastaub. Luciano Pau

 

Sehr nasser Süden

Betrachtet man die vielen starken Südföhnereignisse, ist es wenig überraschend, dass es im Süden sehr nass war. Im nordwestlichen Tessin fielen im März mehr als 400 Millimeter Niederschlag, in Mosogno im Onsernonetal sogar mehr als 500 Millimeter. Dies entspricht stellenweise einem Faktor 5 im Vergleich zur langjährigen Norm. Sehr viel Niederschlag gab es aber auch in den angrenzenden Gebieten, so vom Mattertal über das Goms bis ins östliche Berner Oberland, vom Urnerland bis weit in den Aargau sowie im Tujetsch. Im Oberengadin und in den Bündner Südtälern. Im Mittel- und Südtessin fiel an den meisten Orten rund dreimal so viel Niederschlag wie sonst zu dieser Jahreszeit. – Eher überraschend: Westlich von Bern war es an den meisten Orten zu trocken. In Genf fielen nur 30 Millimeter Regen. Dies entspricht rund 40 Prozent des üblichen März-Niederschlages.

Überflutete Uferpromenade in Locarno.
Legende: Hochwasser am Lago Maggiore Die grossen Niederschlagsmengen im Nordtessin sorgten dafür, dass der Lago Maggiore über die Ufer trat. Irene Eichhorn

 

Sonne hatte einfach keine Lust

Im ganzen Land gab es ein Defizit an Sonnenstunden. Am sonnigsten war es noch in Locarno mit 151 Stunden Sonnenschein, aber auch dies entspricht nur 75 Prozent der Norm. In St. Gallen wurden immerhin 85 Prozent der Norm erreicht, absolut gesehen aber auch nur 107 Stunden Sonnenschein.

 

Was jetzt?

Es bleibt wie es ist. Bis Mittwoch ist es im Norden wechselhaft, dann stellt sich voraussichtlich die nächste Föhnphase mit Temperaturen von mehr als 20 Grad ein. Im Süden gibt es am Dienstag eine Wetterberuhigung, danach ist es mindestens zeitweise sonnig.

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