Zum Inhalt springen

Das Wetter unter der Lupe Von Januar bis Dezember im Detail

Der Januar 2017 war der kälteste seit 30 Jahren, dann wurde es lange warm. Der Frühling und der Sommer waren jeweils die drittwärmsten seit Messbeginn. Im Sommer gingen heftige Gewitter und ein Rekordregen im Thurgau nieder. Nach einem kühlen September folgte lokal der sonnigste Oktober.

Seit dem Februar 2012 erlebten wir nie mehr eine ähnliche Kälteperiode wie im Januar 2017 . Im Norden war es etwa 2,5 kälter als im Schnitt der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990. Die grosse Trockenheit setzte sich fort.

Im Februar wurde es bereits wieder mild. Im Norden gab es einen Temperaturüberschuss von rund 3 Grad. In Chur war es dank Föhn sogar 3,9 Grad wärmer als in einem durchschnittlichen Februar. Herausragend unter einer Vielzahl warmer Tage war der 23. Februar. In Zürich, Bern, Aarau, Luzern und Sitten war es der wärmste Februartag seit Messbeginn.

Im März wurde es noch wärmer. Schweizweit lagen die Temperaturen 4 Grad über dem Schnitt. Vor allem in höher gelegenen Orten gab es neue Monatsrekord, so beispielsweise in Arosa. In der Magadinoebene wurden schon am 19. März 25,2 Grad gemessen: der erste Sommertag.

Warm war es auch noch in der ersten April hälfte. Pünktlich zu Ostern wurde es aber kalt. Es gab Schnee bis ins Flachland, und es folgte der Monsterfrost. Am Morgen des 20. und des 21. Aprils stürzten die Temperaturen fast ins Bodenlose. In Welschenrohr wurde ein Tiefstwert von -7,2 Grad gemessen, in Ebnat-Kappel zeigte das Thermometer -6,2 und in Visp von -5,5 Grad.

Im Mai legten die Temperaturen einen Steigerungslauf hin. Am 24. Mai gab es mit 30,7 Grad in der Magadinoebene den ersten Hitzetag des Jahres. Weil es schon sommerlich heiss war, entluden sich die ersten heftigen Gewitter, so in Huttwil oder auch in Meiringen.

Sonnenaufgang mit etwas Bodennebel im Gürbenthal.
Legende: Sonniges 2017 Sonniger Maimorgen im Gürbenthal. Franziska Zumstein

Im Juni ging es mit Sommerwetter. Nach 2003 war es der zweitheisseste Juni überhaupt. Den Monatshöchstwert gab es am 23. Juni mit genau 36 Grad in Sitten. Für Schlagzeilen sorgten vor allem die Nachttemperaturen. In Lugano wurden 11 Tropennächte verzeichnet. Die Nacht der Nächte erlebte die Schweiz vom 22. auf den 23. Juni. In Güttingen am Bodensee sank das Thermometer nie unter den Wert von 25,2 Grad. Im Süden waren aber nicht nur die Tropennächte sondern auch heftige Regenfälle das Thema. Lugano erlebte den nassesten Juni überhaupt und mit 81,5 Millimetern auch einen neuen lokalen Stundenrekord.

Der Juli war 2 Grad zu warm, insgesamt aber eher bescheiden. Grosse Schlagzeilen machte das Monstergewitter über Zofingen am Samstag, 8. Juli mit Millionenschäden.

Der August startete mit Hochsommerwetter. Dieses brachte am Abend des Bundesfeiertages zum Teil extreme Gewitter. In der Nacht zum 2. August sorgte eine Gewitterzelle am Hochrhein für eine Böe von angeblich 190 Kilometern pro Stunde und in Eschenz wurde mit 36,1 Millimetern ein neuer 10-Minuten-Niederschlagsrekord verzeichnet. Am 3. August gab es die Jahreshöchsttemperatur von 36,9 Grad in Sitten. Dann zog der Sommer eine Pause ein, dafür meldete er sich in der zweiten Monatshälfte nochmals mit hochsommerlichen Temperaturen um 30 Grad zurück.

Im September gab es Überschwemmungen und Dürre gleichzeitig. Im St. Galler Rheintal kam es nach intensiven Regenfällen zu überfluteten Kellern. Dagegen fielen in Visp während des ganzen Monats nur 5 Millimeter Regen.

War der September eine graue Maus war der Oktober das Gegenteil. In Genf, am Bodensee und an einigen Orten auf der Alpensüdseite war es der sonnigste Oktober überhaupt. In Locarno wurde mit 14,8 Grad auch lokal der wärmste Oktober seit Messbeginn verzeichnet.

Der November war kühl und weil es immer wieder Niederschlag gab, konnte sich in den Bergen schon eine gute Schneedecke bilden. In der Ostschweiz gab es Ende Monat zum Teil so viel Schnee wie nie zuvor zu dieser Jahreszeit.

Im Dezember sorgten vor allem Spätherbststürme für Schlagzeilen. In Riehen wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum erschlagen, und auf dem Piz Martegnas wurde am 11. Dezember eine Spitzenböe von 196 Kilometern pro Stunde gemessen. Noch unsicher ist, ob man auch in tiefen Lagen 2017 mit weissen Weihnachten rechnen darf. Zum letzten Mal war es 2010 so richtig weiss über die Weihnachtsfeiertage.

Meistgelesene Artikel