Was für ein Kontrast zu den Jahren 2015 und 2016. Damals fiel im Dezember kaum Niederschlag, und so gab es in den beiden vergangenen Jahren selbst in hoch gelegenen Destinationen grüne Weihnachten. Ganz anders in diesem Jahr: Im ganzen Land fielen überdurchschnittliche Niederschlagsmengen. An einigen Orten in den Bündner Südtälern war die Niederschlagsmenge doppelt wie sonst im Dezember. Grosse Niederschlagsmengen gab es aber auch in der Ostschweiz und in der Stadt St. Gallen fiel ebenfalls mehr als doppelt so viel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen Dezember. In höheren Lagen, wo bis am 30. Dezember der Niederschlag fast durchgehend als Schnee fiel, gab es zum Teil Rekordschneemengen. Verbreitet liegen oberhalb von 2000 Metern über Meer mehr als 2 Meter Schnee. Auf dem Titlisboden oder an der Station Ortstock beispielsweise, hat es gemäss Schnee- und Lawinenforschungsinstitut, soviel Schnee wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Vom südwestlichen Wallis bis zum Alpstein liegt verbreitet doppelt so viel Schnee wie sonst zum Jahresende. Auf der seit 61 Jahren messenden Station Iltios auf 1340 Metern über Meer liegen momentan 121 Zentimeter Schnee, das ist der vierhöchste Wert für einen 30. Dezember.
Kräftiger Schneefall auch in tiefen Lagen
Schneerekorde gab es aber auch in tiefen Lagen. In Sitten auf knapp 500 Metern über Meer wurden am Morgen des 11. Dezembers 60 Zentimeter Neuschnee gemessen. Damit wurde der alte Höchstwert vom 22. November 1971 um fast 50 Prozent übertroffen. Damals ergab die Neuschneemessung einen Wert von 43 Zentimetern. Schnee fiel auch im Süden bis tiefe Lagen. Am 12. Dezember lagen in Biasca 40 Zentimeter Schnee und in Bellinzona 25 Zentimeter. In Locarno waren es zum gleichen Termin 12 Zentimeter. Kaum war der Schnee weggeschmolzen, fielen am 28. Dezember nochmals 10 Zentimeter Neuschnee in Locarno.
Im Norden leicht zu warm
Obwohl Schnee das Thema des Monats war, war es nördlich der Alpen leicht zu warm. Im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990 lag der Dezember 2017 rund ein halbes Grad über der Norm. Im Süden war es dagegen leicht zu kühl, und in den Hochalpen deutlich zu kalt. Auf dem Jungfraujoch war es mit durchschnittlich -14 Grad fast 2 Grad kälter als sonst im Dezember. Auf dem Jungfraujoch wurde auch der tiefste Monatswert mit -25,5 Grad gemessen. Auf der anderen Seite der Skala liegen die 15,8 Grad während eines Föhnsturms am 11. Dezember in Sevelen. Bemerkenswert waren auch der Wert von -9,6 Grad am Morgen des 19. Dezembers in der Magadinoebene. Das war seit der Kälteperiode im Februar 2012 der tiefste Wert an diesem Ort.
Die Sonne gönnte sich längere Pausen
In weiten Teilen der Schweiz war der Dezember eine graue Maus. Vor allem im Kanton Aargau zeigte sich die Sonne selten. An der Aaremündung gab es nur 12 Stunden Sonnenschein, und auch in Aarau war es mit 15 Stunden eine trübe Sache. An diesen Orten resultierten nur rund 30 Prozent des sonst schon spärlichen Dezember-Sonnenscheins. Südlich der Alpen, lokal im Hochgebirge und stellenweise auch am Bodensee wurde wenigstens der Dezember-Durchschnittswert erreicht.
Nach der Jahreswende
Zu Beginn des neuen Jahres bleibt das Beständigste das Unbeständige. In den Alpen darf auch in den kommenden Tagen mit einem kräftigen Neuschneezuwachs gerechnet werden. Weil uns aber mildere Luft erreicht, fällt im Flachland der Niederschlag meist in Form von Regen.