Ist das Video echt?
Sie sind weder gruselig noch gefährlich, doch allemal imposant, diese Wirbel. Bei SRF Meteo hat besonders das Video des Staubteufels grosse Diskussionen ausgelöst. Doch auch wenn dieser Wirbel einen fast zu perfekten Eindruck macht, ist er echt, wie unsere Recherchen vor Ort gezeigt haben.
Wann bilden sich diese Teufel?
Heu- und Staubteufel, in der Wüste auch Sandteufel, entstehen durch eine starke Aufheizung des Bodens, also an sonnigen Tagen vom späten Vormittag bis in den Nachmittag hinein. Wird die Luft direkt über dem Boden wärmer und damit leichter als die Luft in der Umgebung steigt sie auf. Neben Aufwinden gibt es auch Zonen, wo Luft als Ausgleichsströmung wieder absinkt. Dieses Auf und Ab ist in wabenartigen Strukturen organisiert. Beim Zusammentreffen von mehreren Aufwindbereichen kann der Drehimpuls ausgelöst werden, der den Wirbel formt.
Wirbelschlauch: ein seltenes Phänomen
Erst wenn vom Boden her Heu, Staub oder Sand mitgewirbelt wird, können wird den Teufel sehen. Unsichtbare Wirbelwinde entstehen an sonnigen Tagen aber immer wieder. Es darf allerdings nicht allzu windig sein, sonst bilden sich diese Staubteufel nicht. Dass sich jedoch ein schöner Wirbelschlauch bildet, dies passiert nur selten.
Die Luft dreht eine Biellmann Pirouette
Im drehenden Luftschlauch halten sich die Kraft durch den Unterdruck im Schlauchinnern und die Zentrifugalkraft die Waage. Sinkt der Druck weiter, verkleinert sich der Radius und die Drehgeschwindikeit steigt. So kann sich in kurzer Zeit ein imposanter Wirbel bilden. Da der Antrieb aber von der heissen Luft in Bodennähe her kommt, reicht er nur begrenzt in die Höhe. Nach Schätzungen des Augenzeugen war der Staubteufel vom Donnerstag etwa 30 Meter hoch.
Ist das ein Tornado?
Nein. der Antrieb ist anders. Tornados, Wind- und Wasserhosen schöpfen ihre Energie aus der Kondensation von Wasserdampf, es braucht also Wolken. Man sieht sie auch typischerweise aus einer Wolkendecke nach unten ragen. Die Physik des Schlauches mit Aufwind und Drehung ist jedoch die gleiche, so dass die Phänomene oft irrtümlich in den gleichen Topf geworfen werden.