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Ein Tief «explodiert» Die rasante Entwicklung des Sturmtiefs Amy

Ein Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik hat sich innerhalb kürzester Zeit massiv verstärkt – ein klassischer Fall von Bombogenese. Doch was steckt hinter diesem explosiven Wetterphänomen und ist es wirklich so gefährlich, wie es klingt?

Wenn der Luftdruck im Zentrum eines Tiefs innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 hPa fällt, spricht man von einer «Bombogenese». Das Sturmtief Amy – in Deutschland auch Detlef genannt – erfüllt dieses Kriterium deutlich: Der Kerndruck sank um über 36 hPa.

Satellitenbild eines Hurrikans über dem Ozean.
Legende: Hurrikan Umberto (rechts im Bild) half massgeblich bei der Entstehung von Amy NOAA

Verantwortlich für die rasante Entwicklung war das Zusammenspiel aus warmer Tropenluft (eingespeist durch Ex-Hurrikan Humberto), kalter Polarluft und einem aktiven Jetstream, der die Verstärkung zusätzlich beschleunigte.

Nicht jedes «explosive» Tief ist gefährlich

In der englischsprachigen Meteorologie hat sich der Begriff «bomb cyclone» etabliert – auf Deutsch oft als «Bombenzyklon» übersetzt. Dieser Begriff ist jedoch irreführend, da er dramatischer klingt, als das Phänomen tatsächlich ist: Die Bombogenese beschreibt nur die rasante Druckentwicklung, nicht aber automatisch die Auswirkungen am Boden. Entscheidend ist, wo sich das Tief entwickelt und wie gross das Sturmfeld ist.

Auswirkungen auf Europa

Der Kern von Amy liegt derzeit nördlich von Irland und zieht bis Samstag weiter Richtung Skandinavien. Dabei bringt das Tief stürmisches und nasses Wetter in weite Teile Europas. Besonders Irland und Schottland sind betroffen. Dort werden Orkanböen bis 150 km/h erwartet. In der Schweiz bringt die Kaltfront des Tiefs am Samstagnachmittag und -abend vorübergehend stürmisches Wetter und lokal kräftigen Regen.

Meteo, 3.10.2025, 19:55

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