Der September 2020 war bis jetzt schon sehr warm. Am Dienstagnachmittag gab es in Basel 30,9 Grad als Tageshöchstwert. Mehr als 30 Grad wurden auch im untersten Aaretal, im solothurnischen Niederamt und in Delsberg gemessen.
Am Montag war es sogar noch eine Spur heisser gewesen. Den Tagesrekord stellte Visp mit 31,0 Grad auf. Mehr als 30 Grad gab es praktisch an den gleichen Orten wie am Dienstag, nämlich in Basel, in Delsberg und im untersten Aaretal. Dazu wurden auch in Ilanz in der Surselva mehr als 30 Grad gemessen. In Fahy, im Pruntruterzipfel (Ajoie), gab es 29,9 Grad. Damit wurde zwar die Hitzemarke ganz knapp verfehlt, es war aber mit weitem Abstand die höchste Temperatur, die in Fahy je im September gemessen wurde. Die alte Höchstmarke wurde am 17. September 1987 mit 29,0 Grad aufgestellt. Am Dienstag gab es in Fahy nochmals 29,5 Grad, was auch noch über dem alten Rekord lag. Ab Mittwoch gehen die Temperaturen in der ganzen Schweiz zwar etwas zurück, bis am Sonntag dürfte es aber täglich für Sommertage reichen, also Tage mit einem Höchstwert von mehr als 25 Grad. Im Wallis sind bis Samstag weiterhin Spitzenwerte bis 30 Grad möglich.
Herbstwärme auf den Bergen
Für Schlagzeilen sorgte vor allem die Hitze im Flachland, aber auch auf den Bergen war es in den vergangenen Tagen sehr mild. An vielen Orten wurden Septembertemperaturen wie selten zuvor gemessen. Sogenannte lokale Top-ten-Werte wurden auf dem Jungfraujoch (9,4), auf dem Weissfluhjoch (17,1), auf dem Säntis (15,6), auf dem Pilatus (18,6) auf dem Chasseral (21,3 Grad) und auf dem Hörnli (23,2) verzeichnet.
Alle 5 Jahre ein Hitzetag
In Grono im Misox, in Chiasso, Sevelen und im Norden der Stadt Zürich gibt es statistisch etwa alle 5 Jahre im September 30 Grad, an den übrigen Orten nur etwa alle 10 Jahre. In den letzten Jahren hat allerdings die Häufigkeit von Hitzetagen im September deutlich zugenommen.
Höchstwert 35 Grad?
Der höchste in der Schweiz gemessene Septemberwert beträgt 35,0 Grad, gemessen am 5. September 1906. Weil damals mit einer anderen Messtechnik gemessen wurde, ist die Vergleichbarkeit jenes Wertes aber fraglich. Ähnlich verhält es sich mit den je 33,5 Grad in Bad Ragaz (1943) bzw. Basel (1949) und auch die 33,4 Grad in Lugano (1911) sind mit diesem Makel behaftet. Mit der aktuellen Messtechnik dürften die 32,4 Grad in Visp am 14. September 1987 den höchsten Wert darstellen, und im 21. Jahrhundert sind die 32,3 Grad aus dem September 2011 in Sitten das Maximum.
30 Grad gab es sogar schon im Oktober
Hitzetage im September sind selten, aber sie sind bis Ende Monat möglich. So wurden am 25. September 1983 praktisch an allen Stationen des Mittel- und Südtessins mehr als 30 Grad verzeichnet. Im Oktober gab es bis vor zwei Jahren noch nie einen Hitzetag. Doch dann kam der 24. Oktober 2018: Völlig ausserhalb jedes Rahmens gab es in Locarno 30,5 Grad, und auf einer privaten Station in Ascona wurden an jenem Tag sogar 30,7 Grad gemessen.
Hitze nicht nur bei uns – in Deutschland 35 Grad
Weite Teile von West- und Mitteleuropa erleben zurzeit äusserst warme, ja heisse Septembertage. Am Dienstagnachmittag wurden in Geilenkirchen in Deutschland 35,0 Grad gemessen. Heiss war es auch in Trier an der Mosel mit 34,4 Grad. Schon am Montag wurde in Kaiserslautern ein Tagesmaximum von 33,6 Grad registriert. 35 Grad gab es am Dienstag auch in Paris und Lille, noch etwas heisser war es in Creil mit 35,2 Grad. Die Höchsttemperatur vom Montag wurde allerdings deutlich verpasst. Zum Wochenstart wurden in Orthez, im Südwesten von Frankreich, 37,9 Grad gemessen.