An diesem Wochenende war es nördlich der Alpen oft sonnig, an vielen Orten sogar mehr oder weniger wolkenlos. Trotz Sonnenschein wurde es aber nicht richtig warm. Am Samstagnachmittag lagen die Temperaturen im Mittelland bei knapp 8 Grad, am Sonntag waren es sogar nur noch rund 6 Grad. Dies liegt weit unter der Norm für einen Märznachmittag. Im Mittelland wird es im Durchschnitt an einem Märznachmittag etwa 10,5 Grad warm, in Basel gibt es 12 Grad, und im Tessin werden 14 Grad erreicht. Entsprechend lagen die Nachmittagstemperaturen 4 bis 6 Grad unter dem Erwartungswert. Grund für die tiefen Temperaturen ist die Nordostströmung in allen Schichten der Atmosphäre, die kühle Luft in den Alpenraum führt.
Lokal kälteste Nacht des Jahres
Schon seit Tagen sind die Nächte in weiten Teilen der Schweiz frostig. Das änderte sich auch an diesem Wochenende nicht. Am Samstagmorgen gab es an einigen Orten die tiefsten Temperaturen des bisherigen Jahres, so in Aadorf/TG mit -8,0 Grad, aber auch in Mosen/LU oder in Koppigen/BE. Deutlich kälter war es in den alpinen Hochtälern. So gab es in Andermatt -21,0 Grad, in Samedan -21,4 und am Ofenpass sogar -21,8 Grad. Die Nacht zum Sonntag war im Mittelland nicht mehr ganz so kalt, dafür sanken die Temperaturen im Engadin nochmals ab. In Samedan lag der Tiefstwert bei -22,6 Grad, am Ofenpass waren es -22,3 Grad. Die tiefen Temperaturen sorgten auf den Bergen für perfekte Pistenbedingungen. Auf 2000 Metern über Meer lagen die Nachmittagstemperaturen am Wochenende jeweils im Bereich um -4 Grad.
Tessin: Nicht wirklich Sonnenstube
Im Tessin gab es an diesem Wochenende am wenigsten Sonnenschein. Vor allem am Samstagmorgen war es zunächst grau, und es gab etwas Niesel oder vereinzelte Flocken. Im Tagesverlauf wurde es aber wieder sonniger. Auch am Sonntag startete der Tag zum Teil mit hochnebelartigen Wolken, die sich aber bald auflösten und sich am Nachmittag vor allem im Südtessin in Quellwolken umwandelten. An beiden Tagen lagen die Höchstwerte im Bereich um 10 Grad.
Trockenheit geht weiter, Waldbrandgefahr auch
In den letzten Wochen gab es kaum mehr Niederschläge. Im Süden fiel der letzte namhafte Niederschlag sogar im November. Dort ist es nun seit bald 4 Monaten fast ganz trocken. Kein Wunder besteht im Mittel- und Südtessin grosse Waldbrandgefahr, also Stufe 4 von 5. Dies gilt auch für die Bündner Südtäler vom Calancatal bis ins Puschlav. Im Nordtessin ist die Waldbrandgefahr erheblich, also Gefahrenstufe 3 und in Teilen der Kantone Bern, Solothurn und Graubünden mässig. Bis zum kommenden Wochenende bleibt es in der ganzen Schweiz weitgehend trocken. Damit werden sich Trockenheit und Waldbrandgefahr weiter verschärfen. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Trockenheit in Teilen der Schweiz allerdings noch deutlich länger als nur eine Woche weitergeht.