Der November ist wegen seinen raren Sonnenstunden eher verpönt. Umso erfreulicher war das erste Wochenende im November 2021. Trotz Nebel- und flachen Hochnebelfeldern gab es in der ganzen Schweiz viel Sonnenschein. Im Tessin war es meist wolkenlos, und die Temperaturen stiegen am Samstag auf 13,5 Grad in Chiasso und auf 13,3 in Biasca. Auch nördlich der Alpen wurden teilweise zweistellige Temperaturen erreicht. Im untersten Aaretal gab es lokal fast 11 Grad. Auch am Sonntag wurde es im Norden zweistellig mit beispielsweise 11 Grad in Basel, aber auch in Schüpfheim/LU oder in Frutigen/BE gab es mehr als 10 Grad, notabene auf jeweils 750 Metern über Meer. Auch am Sonntag gab es den Tageshöchstwert in Chiasso mit 13,6 Grad.
Nebel: Segen und Fluch zugleich
Am Samstagmorgen lag über weiten Teilen des Mittellandes noch Nebel mit Obergrenze meist zwischen 800 und gut 1100 Metern. Die Nebelschicht verhinderte im Mittelland eine allzu starke Abkühlung. So gab es nur stellenweise Frost, so in Grenchen mit -1,1 Grad oder am Flughafen Zürich mit einem Wert von -0,2 Grad. In der Nacht zum Sonntag blieb es lange klar, zum Teil gab es sogar keinen Nebel mehr. Die Folge: Es gab verbreitet Frost. In Bern wurde eine Tiefsttemperatur von -3,3 Grad verzeichnet, am Flughafen Zürich waren es -2,5 Grad. Am Sonntag löste sich die Nebelschicht meist schon am Vormitttag auf. Allerdings zogen Mitte Nachmittag aus Norden dichte Wolken auf.
Ein Eistag im Oberengadin
In den Hochtälern war vor allem die Nacht zum Samstag sehr kalt. Am Ofenpass gab es -19,5 Grad, in Samedan waren es -19,2 Grad. Dort erwärmte sich das Tal bis am Abend nicht mehr. Mit einem Höchstwert von -2,5 Grad wurde ein sogenannter Eistag registriert. In Samedan war es bereits der dritte Eistag in Folge, und es waren dort die ersten Eistage seit dem 15. April. Am Sonntagnachmittag stiegen die Temperaturen in Samedan wieder knapp über den Gefrierpunkt.
Eisige Täler und milde Bergspitzen
Die Kontraste hätten kaum schärfer sein können. Während in Tallagen die Temperaturen in der Nacht bereits gegen -20 Grad absackten, war es auf den Bergen vor allem am Sonntag mild. Auf dem gut 3100 Meter hoch gelegenen Gornergrat wurde am Sonntag ein Wert von +2,0 Grad gemessen, und auch auf dem 3000 Meter hohen Titlis wurden 1,9 Grad gemessen. Das war aber nur der Vorbote auf die kommende Woche.
Ein Hauch Martinisommer
Am Donnerstag ist der Martinstag, der an den heiligen Martin erinnert. Häufig wird es zu dieser Jahreszeit nochmals mild. Das ist in diesem Jahr nicht anders. Am Montag streift zwar eine Kaltfront den Nordosten der Schweiz. Sie bringt aber nur wenig Niederschlag. Ab Dienstag sind wir wieder unter Hochdruckeinfluss. Vor allem auf den Bergen wird es sehr mild mit bis zu 9 Grad auf 2000 Metern über Meer, dies ausgerechnet am Martinstag. Auch im Süden macht der Martinstag seinem Namen Ehre werden doch in Lugano 15 Grad erwartet, Im Mittelland wird mit 6 bis 10 Grad gerechnet, abhängig, wie lange sich der Nebel halten kann.