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Extrem warme Januarnacht Mitten in einer Januarnacht: +10 Grad im Engadin

Vor 4 Tagen bibberte man im Oberengadin noch bei -27 Grad, und heute Morgen früh zeigte das Thermometer in Samedan +10.5 Grad. Das war der zweithöchste Januarwert in Samedan überhaupt. Auch sonst gab es sehr hohe Temperaturen mitten in der Nacht.

Dunkelblauer Inn bei Samedan unter wolkenlosem Himmel.
Legende: Fast 40 Grad mehr Am Samstag gab es in Samedan noch -27.0 Grad, am Mittwoch waren es 10.5 Grad Monika Baumüller

Noch am Wochenende waren die Temperaturen in weiten Teilen der Schweiz eisig, und nun sprechen wir von teilweise fast rekordhohen Plustemperaturen. In Samedan wurden am letzten Samstag in der Früh -27.0 Grad gemessen, heute Mittwochmorgen zeigte das Thermometer einen Wert von +10.5 Grad. Das bedeutet für Samedan die zweithöchste Januartemperatur überhaupt und dies notabene am frühen Morgen. Auch am Ofenpass mit 6.7 Grad und in San Bernardino mit 11.4 Grad war es sehr warm. In San Bernardino stellen die 11.4 Grad den achthöchsten lokalen Januarwert dar.

Die Hochebene Buffalora am Ofenpass (Archivbild, 30. Jan. 2020)
Legende: Buffalora am Ofenpass Buffalora macht im Winter meist durch tiefe Temperaturen und nicht durch hohe Schlagzeilen. Frieda Egloff

 

Milder Morgen fast im ganzen Land

Auch sonst war es in der Schweiz am Mittwochmorgen sehr mild. So wurden beispielsweise in Delsberg 13.5 Grad gemessen, aber auch im 1300 Meter hoch gelegenen Adelboden zeigte das Thermometer einen Höchstwert von 11.7 Grad. Im Mittelland lagen die Temperaturen am frühen Morgen meist zwischen 10 und 11 Grad und stiegen schon am Morgen um 8 Uhr verbreitet auf 12 oder 13 Grad.

 

Warmluft stammt aus der Karibik

Zwischen einem ausgeprägten Hoch über der Iberischen Halbinsel und mehreren Sturmtiefkernen über dem nördlichen Atlantik hat sich über den Britischen Inseln und Mitteleuropa eine stürmische Westströmung eingestellt. Sie führt sehr warme Luftpakete mit Ursprung in der Karibik Richtung Mitteleuropa. Auf den Bergen gab es teilweise Orkanböen, so auf dem Piz Masegn mit 144 Kilometer pro Stunde und auf dem Säntis mit 137 Kilometer pro Stunde, dort stieg die Temperatur auch bis auf 1.3 Grad. Im Flachland lagen die Böenspitzen zunächst zwischen 40 und 70 Kilometer pro Stunde.

Wind wirbelt die Kaltluft auf

Der Einfluss des Windes auf die Temperaturen war in Samedan exemplarisch zu sehen. Bis am Morgen um 5 Uhr lag die Temperatur noch unter dem Gefrierpunkt, und die Böenspitzen lagen bei maximal 25 Kilometer pro Stunde. Dann kam Nordföhn auf, und der Wind erreichte Spitzen bis gut 80 Kilometer pro Stunde. Schon in der ersten Nordföhnstunde stieg die Temperatur um mehr als 8 Grad an. Der Windeffekt war aber beispielsweise auch im Glarnerland ersichtlich. Im Klöntal auf gut 1000 Meter Meereshöhe gab es am frühen Morgen mit Westwind rund 12 Grad, während im Tal mit leichtem Südwind die Temperaturen nur bei +4 Grad lagen.  

Zerrissene Wolkenschicht über Niederwil/SG
Legende: Stürmischer Wind Dank stürmischen Wind gab es hohe Temperaturen. Peter Eicher

 

Es geht mild weiter

Heute Mittwoch bleibt es windig und mild. Die Nachmittagstemperaturen liegen beidseits der Alpen zwischen 11 und 15 Grad. Am Donnerstag kommt im Süden stürmischer Nordföhn auf. Es werden rund 18 Grad erreicht, lokal sind aber 20 Grad durchaus möglich. Auch im Norden bleibt es bis und mit Freitag sehr mild mit Nachmittagstemperaturen im zweistelligen Bereich. Erst am Wochenende gehen die Temperaturen im Mittelland leicht zurück, dagegen wird es auf den Bergen noch deutlich milder. Von Sonntag bis Dienstag liegen die Temperaturen auf 2000 Metern Meereshöhe bei rund 8 Grad.


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