Der Südföhn bläst über das Jahr sehr unregelmässig. In den Frühlingsmonaten April und Mai fegt er im langjährigen Mittel mit Abstand am häufigsten durch die Alpentäler. Während den Sommermonaten ist er ein seltener Gast, im Herbst gibt es ein sekundäres Föhn-Maximum. Somit kann man in den Herbstmonaten durchaus mit einigen sonnigen und warmen Föhntagen rechnen. Im Rheintal ist der Föhn im September und Oktober deshalb auch als Traubenkocher bekannt und geschätzt.
Kein Föhn im September 2020
Ganz anders in diesem Herbst. Im September dominierten oft Hochdrucklagen das Schweizer Wetter. Somit ging für September 2020 kein einziger «Föhnpfupf» in die Wetterstatistik ein. Anfangs Oktober wurden immerhin 15 Stunden Föhn registriert. Im langjährigen Mittel gibt es im Oktober rund 50 Stunden. Somit bleibt auch im aktuellen Monat der Föhn bis jetzt Mangelware.
Föhn auf Aufholjagd
Für Südföhn braucht es bei den Britischen Inseln ein Tiefdruckgebiet und über Südosteuropa ein Hochdruckgebiet damit die Südströhmung quer zu den Alpen zustande kommt. Diese Wetterlage stellt sich in der kommenden Woche ein. Zwischen Dienstag und Donnerstag bläst zeitweise kräftiger Föhn. Die Aufholjagd beginnt also schon bald. Ob es bereits Ende Woche für den Oktober-Soll von 50 Föhnstunden reicht, muss abgewartet werden. Das Föhnende ist aus heutiger Sicht noch etwas unklar.