Der Südföhn - im folgenden Föhn genannt - bläst über das Jahr sehr unregelmässig. In den Frühlingsmonaten April und Mai fegt er im langjährigen Mittel mit Abstand am häufigsten durch die Alpentäler. Während den Sommermonaten ist er ein seltener Gast, im Herbst gibt es ein sekundäres Föhn-Maximum. Somit kann man in den Herbstmonaten durchaus mit einigen sonnigen und warmen Föhntagen rechnen. Im Rheintal ist der Föhn im September und Oktober deshalb auch als Traubenkocher bekannt und geschätzt.
Kein Föhn im September 2017
Ganz anders in diesem Herbst: Abgesehen von einem kurzen «Föhnpfupf» am 14. September war Föhn bis jetzt kein Thema. Auch bis Ende Monat zeichnet sich keine Föhnlage ab. Somit wird der September 2017 als sehr föhnarm in die Wetterstatistik eingehen.
Bringen Ex-Hurrikane im Oktober Föhn?
Damit der Föhn auf Touren kommt, braucht es ein Tiefdruckgebiet im Bereich der Britischen Inseln und ein Hoch über Südosteuropa. Zur Zeit liegt aber ein kräftiges, blockierendes Hochdruckgebiet über Nordosteuropa. Ab Oktober deutet sich nun ein Wetterumschwung an. Beteiligt daran sind die beiden Hurrikane «Lee» und «Maria». Diese wandeln sich in den nächsten Tagen in aussertropische Tiefdruckgebiete um und ziehen nordostwärts Richtung Europa. Die genaue Zugbahn dieser Tiefs und somit auch die Auswirkungen sind aber noch sehr unsicher: Sie können bei uns sowohl Föhn als auch trübes Regenwetter bringen.