Am Donnerstag zog das angekündigte Sturmtief «Friederike» über den Norden Deutschlands nach Polen weiter. Im Laufe des Tages gab es vor allem in der Mitte Deutschlands extreme Böen. Auf dem 1140 Meter über Meer gelegenen Brocken wurden 203 Kilometer pro Stunde gemessen. Zum Vergleich: Die Höhe des Brockens entspricht etwa dem Hörnli im Zürcher Oberland.
Orkanböen gab es aber nicht nur auf den Höhen des Mittelgebirges, sondern teilweise auch in den Städten. Der höchste Flachlandwert wurde mit 134 Kilometern pro Stunde in Frankenberg in Hessen verzeichnet. In der Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen wurden 126 Kilometer pro Stunde gemessen, in Dortmund und in Erfurt waren es 120 Kilometer pro Stunde. Kein Wunder wurde in Nordrhein-Westfalen der gesamte Zugsverkehr eingestellt, später musste auch in Niedersachsen der Bahnverkehr gestoppt werden.
Tote in den Niederlanden
Der Sturm wütete vor allem am Vormittag auch in den Niederlanden. Dort gab es auch Todesopfer. Am Amsterdamer Flughafen Schipol musste der Betrieb eingestellt werden, dies bei einer Maximalböe von 122 Kilometern pro Stunde. Die stärkste Böe auf niederländischem Boden wurde an der Küste bei Hoek van Holland mit 144 Kilometern pro Stunde gemessen. In Rotterdam lag der Maximalwert bei 115 Kilometern pro Stunde.
Schweiz am Südrand
Die Schweiz kam am Donnerstag mit einem blauen Auge davon. Auf den Bergen gab es ebenfalls Orkanböen. Auf dem Pilatus wurden 164 Kilometer pro Stunde gemessen, auf dem Säntis 156 und auf dem Jungfraujoch 153 Kilometer pro Stunde. Auf dem thurgauischen Seerücken wurden 117 Kilometer pro Stunde registriert. Im Mittelland lagen die Spitzenwerte in der Regel im Bereich zwischen 60 und 90 Kilometern pro Stunde. Am Abend könnte es aber stellenweise mit dem Durchgang der Kaltfront wieder stärkere Böen geben. Am Freitag lässt der Sturm allmählich nach, es bleibt aber auch in den kommenden Tagen sehr windig.