Viele Leute finden den Dezember bedrückend: Oft ist es grau, und dazu sind die Tage auch sehr kurz. Für alle mit einem Winterblues sei gesagt: Das Schlimmste des Winters 2022/23 ist aber schon ausgestanden. Wir erlebten den frühesten Sonnenuntergang des Jahres bereits am Sonntag. In Zürich verschwand die Sonne um 16.35 Uhr hinter dem mathematischen Horizont, in Bern war es um 16.41 Uhr und in Genf um 16.49 Uhr unter. Schon heute geht die Sonne am Abend wieder später unter. Allerdings um fair zu sein: Wir sprechen über wenige Sekunden, sonst ist es nicht wahrnehmbar. Zumindest: Es gibt es gutes Gefühl! Bis am 16. Dezember findet der Sonnenuntergang in Zürich immer noch um 16.35 Uhr statt, erst am 17. Dezember wird sie erstmals um 16.36 Uhr unter den Horizont tauchen, am 20. Dezember erstmals um 16.37 Uhr.
Kürzester Tag am 21. Dezember
Bis zum kürzesten Tag müssen wir uns aber noch weiter gedulden. Zurzeit geht die Sonne am Morgen von Tag zu Tag immer noch später auf, und daher nimmt die Tageslänge weiter ab. Erst am 21. Dezember, am späten Abend um 22.48 Uhr, befindet sich die Erde im scheinbar südlichsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn. Dies ist einerseits der Zeitpunkt des astronomischen Winteranfangs und anderseits Berechnungsgrundlage für den kürzesten Tag des Jahres. Dieser dauert in Zürich 8 Stunden 27 Minuten und 31 Sekunden. Bis zum kürzesten Tag nimmt die Tageslänge nochmals 3 Minuten und 56 Sekunden ab.
An Neujahr kann man liegen bleiben
Umgekehrt verhält sich die Sache über die Weihnachtsfeiertage und während der Altjahrswoche. Die Tage werden zwar schon wieder länger, aber am Morgen geht die Sonne immer noch von Tag zu Tag später auf. Erst am 1. Januar erleben wir den spätesten Sonnenaufgang des Winters. Dann gibt es in Zürich die ersten Sonnenstrahlen erst um 8.13 Uhr zu sehen.
Schuld ist die sogenannte Zeitgleichung
Die Ursache für diese Verschiebung ist bei der Kulmination der Sonne zu finden. Heute Montag erreicht die Sonne um 12.19 Uhr den Mittagspunkt, also den höchsten Punkt ihrer täglichen Umlaufbahn. Am 21. Dezember wird dies allerdings erst um 12.23 Uhr der Fall sein. Das bedeutet, dass der Abend auf Kosten des Morgens länger wird. Diese Verschiebungen haben damit zu tun, dass einerseits die Erdachse zur Umlaufbahn geneigt ist und anderseits die Erde auf einer elliptischen Bahn die Sonne umrundet. Entsprechend ist auch die Tageslänge nicht das ganze Jahr konstant. Diesen Umstand übersehen wir aber ungeniert, und daher dauert für uns «Normalos» jeder Tag 24 Stunden.