Am ersten 1. September startete der Monat an einigen Orten mit einem Hitzetag. Lokal wurde sogar der wärmste Septembertag der Geschichte verzeichnet, so im Kanton Schaffhausen, am Flughafen Zürich und im Oberaargau. Abgesehen von einem Aufbäumen des Sommers am 7. September mit Temperaturen stellenweise nochmals von mehr als 30 Grad war der September eine kühle Angelegenheit. Immerhin brachte auch der 7. September mit 30,6 Grad in Glarus einen neuen lokalen September-Höchstwert.
Im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990 war der September ein halbes Gard zu warm. Vergleicht man dagegen mit dem Vorjahr lagen die Temperaturen dieses Jahr 4 Grad tiefer. Der Vergleich hinkt allerdings, war doch der September 2023 der mit Abstand wärmste September in der Schweiz. Vergleicht man den September 2024 mit dem Schnitt der letzten 30 Jahre, so war er etwa ein halbes Grad zu kühl. Letztmals eindeutig kühler war der September 2017.
Höchstwert 32,3 Grad
Hitzetage im September in der Schweiz sind selten, nehmen aber statistisch deutlich zu. Bad Ragaz und die Walliser Stationen Evionnaz und Sitten verzeichneten zwei Tage mit mehr als 30 Grad.
Viele Orte nördlich der Alpen erlebten noch einen Hitzetag, während im Süden nur in Stabio und Biasca die 30 Gradmarke wenigstens an einem Tag erreicht wurde. In Chur, Stabio, Lugano und in der Magadinoebene wurden 8 Sommertage gezählt, also Tage mit mehr als 25 Grad. Generell gab es in den nördlichen Föhntäler überdurchschnittlich viele Sommertage, während sie im Süden eher unterdurchschnittlich waren.
Eistage waren auch schon ein Thema
Kurz vor Monatsmitte gab es einen markanten Kaltluftvorstoss von Norden. Die Folge: Am Freitag, 13. September wurden in Andermatt 7 Zentimeter Neuschnee gemessen, am Tag darauf auf dem Urnerboden 29 Zentimeter, das war ein neuer lokaler September-Höchstwert.
In Arosa gab es sogar 34 Zentimeter. Dies war die viertgrösste Neuschneemenge in Arosa in der ersten Septemberhälfte. Schnee ist allerdings in Arosa im September keine Seltenheit. Seit der Jahrhundertwende waren Jahre mit mindestens einmal Schnee deutlich häufiger als Jahre ohne Septemberschnee. Markant war der Kaltluftvorstoss aber dennoch. So wurde am 13. September tatsächlich der erste Eistag der Saison gemessen. Die Temperatur stieg den ganzen Tag nicht über den Gefrierpunkt. Es war im Übrigen erst der fünfte Eistag in Arosa in der ersten Septemberhälfte. Auch in Bivio ging der 13. September als Eistage in die Jahrbücher ein. In Arosa wurden überdies 6 Frosttage verzeichnet also Tage mit mindestens einem Messwert im Minusbereich. Die Norm wären 4 Tage. 4 Frosttage meldete Andermatt, dort wäre allerdings 6 Frosttage im September der Durchschnitt.
Die Sonne floppte schon wieder
Sonnenschein scheint 2024 ein rares Gut in der Schweiz zu sein. Landesweit lagen die Sonnenscheinstunden deutlich unter der Norm. Nyon am Genfersee war im September der sonnigste Ort mit gut 150 Stunden Sonnenschein, allerdings liegt auch das deutlich unter der Norm.
Relativ gesehen schnitt die Stadt St. Gallen am besten ab, mit rund 85 Prozent Sonnenschein, was natürlich auch keinen Staat macht. Stellenweise war der September sogar im Bereich der trübsten seit Beginn der Aufzeichnungen, so in Zermatt und Ulrichen.
Nasse Partie
Im Gegensatz zu zahlreichen Ländern Mittel- und Osteuropas blieben wir vor grossflächigen Überschwemmungen verschont. Allerdings viel auch bei uns deutlich mehr Regen als sonst im September. Am Monte Generoso wurden 338 Millimeter Regen verzeichnet, aber auch diverse andere Messstationen im Tessin verzeichneten mehr als 250 Millimeter Regen. In Sempach war es mit 213 Millimetern Regen sogar der nasseste seit Messbeginn. Auch der Nordrand der Schweiz blieb von heftigem Regen nicht verschont. In Hallau fielen in den vergangenen 30 Tagen 255 Prozent des üblichen September-Niederschlags, aber auch an den anderen Schaffhauser Messstationen war es sehr nass. Lokal gab es aber auch bei uns im September Überschwemmungen. So am 1. September im Kanton Zug und im Westen des Kantons Zürich. In Zwillikon wurden mehr als 60 Millimeter Regen gemessen.
Vom 3. auf den 4. September gab es heftige Gewitter im Norden des Kantons Zürich. Im Schadensgebiet steht keine offizielle Regenmessstation, so dass quantitative Aussagen schwierig bleiben. Allerdings mussten die Feuerwehren im Embrachtal rund 200 Einsätze leisten.
Was folgt?
In den kommenden Tagen scheint es weiterhin unbeständig zu bleiben, und die Temperaturen dümpeln auch eher im Keller herum. Nach einem stabilen Oktoberhoch und damit goldenem Oktoberwetter sieht es nach den aktuellen Wettermodellen nicht wirklich aus.