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Graues Adventswochenende Im Norden Mikroföhn, im Süden ergiebige Niederschläge

An den meisten Orten in der Schweiz war das zweite Adventswochenende eine graue Angelegenheit. Dazu gab es im Süden anhaltende Niederschläge und Schnee bis auf rund 900 Meter. Im Norden folgte auf den Mikrophön am Samstag ein teilweise nasser Sonntag.

Blick vom Passwang auf ein gewelltes Nebelmeer.
Legende: Unten grau und oben grau Über der Nebelschicht lag auch am Sonntag eine weitgehend geschlossene Wolkendecke. Christian Bieri

An vielen Orten in der Schweiz gab es am zweiten Adventswochenende nicht einen Sonnenstrahl. Sonnige Abschnitte zeigten sich am Samstag vor allem den föhnigen Voralpen entlang, im Rhonetal und in Nord- und Mittelbünden. Auf dem Weissfluhjoch gab es fast 5 Stunden Sonnenschein und in Chur 4,5. In hochgelegenen Gegenden des Juras war die Sonne ebenfalls zu sehen, so beispielsweise auf dem Chasseral während mehr als 3 Stunden. Am Sonntagnachmittag machte die Sonne wiederum dem Rhonetal seine Aufwartung und den westlichen Voralpen. In Sitten reichte es immerhin für rund 67 Minuten Sonnenschein, noch mehr waren es auf dem Moléson/FR mit rund 90 Minuten.

Blick von der Schwägalp zur Säntiskette, die von der Abendsonne beschienen ist.
Legende: Doch noch Sonne Am Sonntagabend zeigte sich am Säntis doch noch kurz die Sonne. Karin Pfister

Am Samstag Hochnebel und «Föhnchen»

Am Samstag lag über dem Mittelland Hochnebel mit Oberrgrenze meist zwischen 900 und 1300 Metern. Es löste sich aber nur lokal auf. In den Alpen blies mässiger Föhn. Allerdings kam er in der Nebelluft nicht weit. Dabei gab es am Samstagnachmittag eindrückliche Temperaturbeispiele. In Chur wurden 9,3 Grad gemessen, gleichzeitig in Sevelen rund 40 Kilometer talabwärts nur 0,4 Grad. Dort war am Boden bereits kein Föhn mehr zu spüren. Ähnlich war es im Urner Reusstal. Dort wurden in Göschenen 8,6 Grad gemessen. Gleichzeitig zeigte das Thermometer in Altdorf bei Nordwind 4,1 Grad. Gar keinen Föhn gab es im Glarnerland, und so lag die Temperatur im Kantonshauptort am frühen Nachmittag bei 1,9 Grad.

Föhnmauer über den Berner Alpen.
Legende: Guggiföhn Die Südostströmung in der Höhe sorgte am Samstag im Berner Oberland für Guggiföhn. Matthias Reber

Stelldichein von Frau Holle

Im Süden gab es vom Samstagvormittag bis am frühen Sonntagnachmittag zum Teil nonstopp Regen. In Robiei im Val Bavona wurden mehr als 60 Millimeter Niederschlag gemessen. In Cevio (Maggiatal), in Bosco/Gurin und in Mosogno im Onsernonetal waren es rund 50 Millimeter, im Südtessin zwischen 30 und 40 Millimetern. Die Schneefallgrenze lag mit 900 bis 1300 Metern eigentlich tiefer als prognostiziert. So waren das Südportal des Gotthards und vor allem das Südportal des San Bernardinos teilweise schneebedeckt, und es gab kritische Strassenverhältnisse. In Bosco/Gurin wurden am Sonntagmorgen 27 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Airolo 14 Zentimeter und in San Bernardino 12 Zentimeter. In den nördlich und östlich angrenzenden Gebieten des Tessins, im Südwallis, im Tujetsch, in den Bündner Südtälern sowie im Engadin blieben die Neuschneemengen meist unter zehn Zentimetern. Am Sonntagnachmittag liess der Niederschlag im Süden nach. Auch im Norden fiel am Sonntag etwas Niederschlag, die Mengen blieben aber meist bescheiden.

Dicke Wolken und ein paar Hangwolken über Locanro am Sonntagvormittag.
Legende: Nasses Tessin Rund um Locarno gab es zum Teil am Wochenende mehr als 30 Millimeter Regen, Richtung Berge noch mehr. Irene Eichhorn

Schnee bis ins Flachland möglich

Schon am Montagvormittag überquert uns eine nächste Störung. Sie bringt auch dem Norden Niederschläge. Die Schneefallgrenze liegt meist bei 700 Meter, lokal dürfte es aber auch Schnee bis ins Flachland geben. Am Dienstag kommen wir unter Zwischenhocheinfluss und danach sieht es nach einer epischen Föhnphase aus. Am kommenden Wochenende ist Schnee bis ins Flachland durchaus eine Option, ob und wieviel es tatsächlich gibt, ist aber noch offen.

An vielen Orten war an der Nebelgrenze Reif, zum Teil auch Raureif zu sehen.
Legende: Reif An vielen Orten war an der Nebelgrenze Reif, zum Teil auch Raureif zu sehen. Monika Baumüller

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