Am Freitag und Samstag wird es für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Besonders am Freitag liegt extrem warme Luft über der Schweiz. In erhöhten Lagen sind daher neue Septemberrekorde wahrscheinlich.
In den zunehmend längeren und sternenklaren Nächten kühlt es stark ab, sodass am herbstlichen Morgen noch warme Kleidung nötig ist. Am sommerlichen Nachmittag hingegen reichen kurze Hose und T-Shirt – oder sogar nur Badebekleidung? Der Tagesgang der Temperatur ist derzeit besonders ausgeprägt. Man spricht von einer grossen Temperaturamplitude, also einem deutlichen Unterschied zwischen dem täglichen Tiefst- und Höchstwert.
Grösste Temperaturamplitude
In isolierten Kaltluftseen speziell in den Bergen kühlt es in der Nacht auf Freitag lokal auf +2 bis −4 Grad ab.
Tagsüber wird die kalte Luft durch Sonneneinstrahlung und Durchmischung ausgeräumt, wodurch die Temperaturen auf 25 bis 27 Grad steigen. Bemerkenswert: Die Höchstwerte in erhöhten Lagen liegen am Freitag teilweise über jenen im Flachland, wo der Kaltluftsee mächtiger ist und nicht so gut ausgeräumt wird.
Der «Schock von Spearfish»
Der schnellste dokumentierte Temperaturanstieg weltweit ereignete sich am 22. Januar 1943 in Spearfish, South Dakota/USA. Ein starker Chinook-Wind – ein föhnartiger Fallwind auf der Ostseite der Rocky Mountains – verdrängte innerhalb von Minuten die kalte Luft:
- 07:30 Uhr: -20 Grad
- 07:32 Uhr: +7 Grad
- Differenz: +27 Grad in nur 2 Minuten
Dieser plötzliche Temperaturanstieg soll sogar Fensterscheiben zum Platzen gebracht haben – verursacht durch die rasche Ausdehnung des Glases.