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Hesch gwüsst? Bei starkem Niederschlag sinkt die Schneefallgrenze

Heute gab es grosse Unterschiede in der Schneefallgrenze. Während es an einigen Orten noch bis 1700 m regnete, gab es andernorts Schnee bis 1000 m. Ein Grund dafür ist die Niederschlagsabkühlung: Bei intensivem Niederschlag sinkt die Schneefallgrenze in Alpentälern deutlich.

Schneefallgrenze Passwang/SO, November 2015
Legende: Die Schneefallgrenze erstreckt sich oft über mehrere 100 Meter Höhenunterschied. Franz Schweizer, November 2015

Die Schneefallgrenze ist keine scharfe Linie. Es ist vielmehr eine Zone, die sich über mehrere 100 Höhenmeter erstrecken kann, in der Schnee zu Regen übergeht. Dieser Schmelzvorgang braucht Energie, welche der Luft entzogen wird. Die Luft kühlt sich ab und die Schneefallgrenze verlagert sich allmählich nach unten.

Diese Abkühlung kann man in den Messdaten beobachten. So stiegen heute die Temperaturen beispielsweise in Vicosoprano (1089 m) im Bergell zunächst an. Noch vor dem Mittag setzte der erste Niederschlag ein. Ab dem Mittag regnete es zeitweise kräftig, insgesamt fielen bis um 16 Uhr knapp 20 mm Niederschlag. In der Folge sanken die Temperaturen auf rund 0 Grad und es schneite bis zum Talboden. Zum Vergleich: In Poschiavo (1078 m), wo es weniger stark geregnet hat (10 mm) war es gleichzeitig mit knapp 4 Grad noch deutlich milder.

Ideal in den Alpentälern

Die Niederschlagsabkühlung funktioniert in schmalen Alpentälern besonders gut. Da in einem Tal die Luftmasse kleiner ist, kühlt sie sich stärker ab. Bei windschwachen Bedingungen bleibt die Luftmasse zudem mehr oder weniger im Tal eingeschlossen und es findet kaum Austausch statt.

Schema zur Niederschlagsabkühlung
Legende: Niederschlagsabkühlung in den Alpentälern und in der Ebene R. Steward, University of manitoba

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