Was ist die Blaue Stunde?
Die Blaue Stunde kommt in der dunkleren Phase der Abend- und Morgendämmerung vor. In dieser Stunde nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit ist der Himmel tiefblau gefärbt und der Horizont erleuchtet gelb-orange. Das Gleiche gilt auch für den Übergang von Nacht zu Sonnenaufgang. Wenn sich Tag und Nacht begegnen, kommt mystische Stimmung auf und ist bei Fotografen und Malern sehr beliebt.
Die Blaue Stunde in Bildern
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Bild 1 von 5. Zürich. Bildquelle: Rene Sami.
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Bild 2 von 5. Roggenstock SZ. Bildquelle: Falko Burghausen.
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Bild 3 von 5. Hochfelden ZH. Bildquelle: Max Obst.
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Bild 4 von 5. Pratteln BL. Bildquelle: Peter Wehrli.
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Bild 5 von 5. Vallamand VD. Übrigens gibt es auch die «Goldene Stunde». Es ist die gelb-orange Verfärbung nach Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang. Bildquelle: Werner Zwahlen.
Dauert die Blaue Stunde wirklich 60 Minuten?
Nein, in Wirklichkeit dauert die Blaue Stunde weniger als eine Stunde. Sie hat in unseren Breitengraden eine Zeitspanne von ca. 30 Minuten. Für den 6. September beginnt die Blaue Stunde in Bern 20.19 Uhr und endet 20.46 Uhr. Allerdings hängt die Helligkeit von der geographischen Position zum Äquator und der Streuung des Sonnenlichts ab. So ist die bläuliche Verfärbung am Äquator nur eine Viertelstunde zu sehen und Richtung Pol kann sie im Extremfall zwei Wochen dauern!
Wieso ist die Blaue Stunde bei Fotografen oder Malern beliebt?
Die bläuliche Himmelsverfärbung und der orangene Horizont liefern einen sogenannten Komplementärkontrast. Dieser spielt bei der Bildgestaltung eine wesentliche Rolle. Schaut man sich die Komponenten im Farbkreis an, stellt man fest, dass sich Blau und Orange als Komplementärfarben direkt gegenüberliegen. Genau diese komplementäre Lichtfarbe erschafft in der Blauen Stunde eine unverwechselbare Stimmung.
Physikalischer Hintergrund
Die Blaue Stunde gibt es nur dank der Ozonschicht
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Bild 1 von 3. Wenn die Sonne tief steht, ist der Weg des Sonnenlichtes durch die Atmosphäre weit. Dabei wird das grüne, blaue und violette Licht weggestreut. Übrig bleibt gelb und rot. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 2 von 3. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, wird die Ozonschicht auf 15 bis 30 Kilometer Höhe relevant. Hier wird der gelbe und rote Anteil des Sonnenlichtes absorbiert. Somit bleibt nur noch blau übrig. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 3 von 3. Wenn die Sonne zwischen -4 und -8 Grad hinter dem Horizont steht, findet die Blaue Stunde statt. Bildquelle: SRF Meteo.