Mit 38.8 Grad wurde am Donnerstag in Spanien ein neuer April-Temperaturrekord gemessen. Erreicht wurde der Wert in Córdoba. Der vorherige April-Rekord an dieser Station wurde um fast 5 Grad überboten.
Meteorologisch gesehen gibt es drei Zutaten, die zu einem solchen Hitzeextrem führen können:
- Heranführen von Luft aus heisseren Regionen,
- Erwärmung der Luft durch Absinken,
- Erwärmung der Luft durch Sonneneinstrahlung, sowie keine Abkühlung durch Verdunstung.
Für die Hitze in Córdoba waren eher die Punkte 2. und 3. entscheidend. Die Luft, welche zum Zeitpunkt des Rekords in Córdoba war, kam nur bedingt aus wärmeren Regionen. In grosser Höhe strömte zwar Luft aus Süden nach Spanien, in den bodennahen Schichten kam die Luft aber vom Atlantik. Dies zeigt eine Analyse der sogenannten Rückwärts-Trajektorien, welche die «Reise» der Luft zeigen.
Die bodennahe Luft ist während der Reise aus grosser Höhe abgesunken. Daher ist eine starke Erwärmung der Luft durch Absinken gegeben. Die Kompression der Luft während dem Absinken setzt durch den immer höher werdenden Luftdruck Wärme frei. Auch das Fehlen von Verdunstung ist ein naheliegender Grund für die Hitze, zumal es in Spanien aktuell sehr trocken ist.
Sonneneinstrahlung, Trockenheit und Absinken der Luft wahren daher wohl die meteorologischen Hauptzutaten für die Hitze. Eine Studie der ETH Zürich zeigt, dass dies für Spanien typisch ist. Die während extremer Hitze herangeführte Luft hat im Gegensatz dazu typischerweise sogar einen kühlenden Effekt.
Neben den meteorologischen Faktoren begünstigt natürlich auch die Klimaerwärmung Hitzeextreme. Durch allgemein steigende Temperaturen werden auch aussergewöhnlich hohe Temperaturen wahrscheinlicher.