Auch Hoch- und Tiefdruckgebiete bekommen einen Namen. Ab Mittwoch können Anträge für das Jahr 2024 eingereicht werden.
Wer vergibt die Namen? Im deutschsprachigen Raum ist das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin dafür verantwortlich. Seit 1954 werden hier Drucksysteme benannt. Die Namen werden jeweils in alphabetischer Reihenfolge vergeben. Nach unseren aktuellen Hochs «Olenka» und «Patricia» wird das nächste Hoch «Quiteria» heissen, gefolgt von «Rosi» und «Sonja». Tiefdruckgebiete haben dieses Jahr männliche Vornamen.
Es kommt jedes Jahr zu mehreren Durchgängen im Alphabet. Die eigentliche Taufe wird dann von den diensthabenden Meteorologinnen und Meteorologen in Berlin vorgenommen. Ab dann erscheint der betreffende Name auf den Wetterkarten.
Sind die Namen international gültig? Diese Namen werden nur im deutschsprachigen Raum verwendet. Um Verwirrungen zu vermeiden, wenn es Unwetter in mehreren Ländern gibt, existieren international anerkannte Namen. Diese vergibt der Wetterdienst des zuerst betroffenen Landes, wie aktuell Tief «Daniel», das vom nationalen Wetterdienst Griechenlands HNMS getauft wurde.
Wann und wo kann ich einen Namen beantragen? Für 2023 sind alle noch kommenden Namen bereits vergeben. Ab Mittwoch werden Anmeldungen für das nächste Jahr angenommen. Hier geht es zu den Antragsformularen . Übrigens sind nur standesamtlich akzeptierte Vornamen zugelassen.
Wie viel kostet eine Wetterpatenschaft? Der Preis für ein Hoch beläuft sich auf 390 Euro, ein Tief gibt es für 260 Euro. Der Unterschied erklärt sich durch die unterschiedliche Häufigkeit: In Europa sind Hochdruckgebiete seltener als Tiefdrucksysteme. Es kommen jedes Jahr etwa 50 bis 60 Hochs zusammen; das sind dann zwei bis maximal drei Durchgänge im Alphabet. Tiefdrucksysteme kommen doppelt so häufig vor, sodass der gleiche Buchstabe fünf bis sechs Mal pro Jahr auf der Wetterkarte erscheint.
Was macht die Uni Berlin mit dem Erlös der Patenschaften? Sie rettet damit eine langjährige und damit sehr wertvolle Beobachtungsreihe. In Berlin wird seit mehr als 100 Jahren das Wetter rund um die Uhr beobachtet und gemessen. Aus Kostengründen sollte die kontinuierliche Beobachtung abgeschafft werden. Die Idee der Wetterpatenschaft kam von Seiten der Studenten und leistet einen wichtigen Beitrag für die Wissenschaft.
Sind Hochdruckgebiete immer weiblich? Nein. Früher trugen die Hochdruckgebiete sogar immer männliche und Tiefdrucksysteme weibliche Vornamen. Doch seit in den 90-er Jahren einige schwere Stürme über Europa fegten, wurde die Namensvergabe angepasst. Heute wird von Jahr zu Jahr zwischen Buben- und Mädchennamen abgewechselt.