Das Wichtigste in Kürze
- «Harvey» traf in der Nacht von Freitag auf Samstag als «Kategorie 4 Hurrikan» auf Texas.
- Nach den zerstörerischen Winden mit bis zu 215 km/h werden momentan grosse Teile der US-Golfküste durch Dauerregen und Überschwemmungen bedroht.
- Bis heute fielen stellenweise rund 1000 mm Regen.
- Bis Mitte Woche wird die Niederschlagsmenge lokal auf 1300 bis 1500 mm steigen.
- 1500 mm Regen entsprechen ungefähr 150 % der mittleren Jahresregenmenge im Mittelland.
Zusammenhang zum Klimawandel
Die Zusammenhänge zwischen Naturkatastrophen und Klimawandel wurden von Wissenschaftlern schon mehrfach aufgezeigt. Bei den Hurrikanen ist die Sache ziemlich kompliziert. Folgende Auswirkungen werden auf Grund der vom Mensch verursachten Klimaerwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts erwartet:
- Die mittlere Stärke der Hurrikane nimmt zu.
- Die Anzahl der starken Hurrikane nimmt zu.
- Die Regenmengen im Zusammenhang mit Hurrikane nehmen zu.
- Die totale Anzahl der Hurrikane im Atlantik bleibt ungefähr gleich.
Diese Veränderungen sind hauptsächlich mit der Erwärmung des Meeres erklärbar. Je wärmer das Meer, desto mehr Wasser kann verdunsten und desto mehr Feuchte und somit Energie kann ein Hurrikan aufnehmen. Forscher haben berechnet, dass pro 1 °C Meererwärmung die Regenmengen um 12% zunehmen.
Gründe bei «Harvey»
Die stärkere Erwärmung des Meeres könnte auch bei «Harvey» entscheidend für die grossen Regensummen sein. Die Wassertemperatur vom «Golf von Mexiko» ist dieses Jahr nämlich überdurchschnittlich hoch.
Der Hauptgrund für die enormen Regenmengen in Texas ist jedoch die Zugbahn von «Harvey». Der Sturm blieb für mehrere Tage praktisch an der gleichen Stelle und bewegt sich momentan nur langsam fort. Zusätzlich versorgt er sich weiterhin mit viel Feuchtigkeit vom warmen «Golf von Mexiko», was schlussendlich zu noch mehr Regen führt.