Ende September liegt auch im Hochgebirge oft am wenigsten Schnee, das heisst der Grossteil des gefallenen Schnees ist in den Abfluss gelangt. Eine Niederschlagsbilanz drängt sich auf.
Totalisatoren
Vielleicht haben Sie auf ihrer letzten Wanderung im Hochgebirge einen grossen, auf hohen Stangen befestigten Blechkübel gesehen. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um einen sogenannten Totalisator. Dieser wird vor allem in unzugänglichen Gebirgsregionen eingesetzt, um den Jahresniederschlag auch an abgelegenen Orten bestimmen zu können. Der Totalisator wird einmal pro Jahr nach der Messung geleert, gereinigt und mit Frostschutz und Verdunstungsschutz neu befüllt.
Automatische Messungen
Die meisten in der Schweiz genutzten Messgeräte messen die Niederschlagsmenge vollautomatisch alle zehn Minuten. Diese Mengen werden dann auf Stunden, Tage, Monate und das ganze Jahr hochgerechnet.
Bei diesen Geräten kommen zwei unterschiedliche Bauarten zum Einsatz. Viele Geräte funktionieren mit einer Wippe. Regen, oder durch eine eingebaute Heizung geschmolzener Schnee, fliesst in einen Behälter. Sobald dieser voll ist, kippt die Wippe um.
Die zweite Bauart funktioniert nach dem Wägeprinzip. Regen, Hagel oder Schnee fallen in einen Behälter, der Niederschlag wird gewogen und daraus lässt sich die Niederschlagsmenge ermitteln.
Tägliche manuelle Messungen
Zusätzlich zu diesen vollautomatischen Messungen, die vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) sowie weiteren Institutionen und auch privaten Anbietern betrieben werden, unterhält die MeteoSchweiz auch noch ein manuelles Niederschlagsmessnetz. Dieses besteht aus 186 Stationen für Regen und Schnee sowie 64 Stationen nur für Schnee.
An allen manuellen Stationen wird die Regenmenge und die Schneehöhe einmal pro Tag um 07:30 Uhr gemessen.
Für die Niederschlagsbilanz eines Jahres werden die Daten der automatischen Messungen, der täglichen manuellen Messungen sowie der Totalisatoren genutzt. Wo wir im aktuellen hydrologischen Jahr stehen, sehen Sie hier.