Der 5. November 1918 ist ein wichtiger Tag in der Meteorologie, ein Meilenstein. Damals hatte der norwegische Meteorologe Jacob Bjerknes sein Manuskript eingereicht, in dem er zum ersten Mal beschrieb, wie ein Tief funktioniert. Er erklärte darin, dass es in einem Tief zwei Grenzen gäbe, die jeweils warme von kalter Luft trennen würde: Warm- und Kaltfront.
Es war die Zeit des Ersten Weltkriegs, was den martialisch anmutenden Begriff «Front» etwas erklärt. Die Vorstellung war tatsächlich, dass bei einer Kaltfront die kalte Luft gegen die warme ankämpft und siegt. An der Warmfront ist es umgekehrt, die warme Luft gewinnt.
Noch heute spielt die Frontentheorie eine wichtige Rolle in der Meteorologie, auch wenn man mit ihr nicht alle Prozesse in einem Tief erklären kann. Deshalb wurden weitere Konzepte entwickelt wie jenes des «warmen Förderbandes», oder jenes des «Stingjets» von Shypiro-Keyser, mit dem einige starke Sturmwinde erklärt werden können, die mit der norwegischen Frontentheorie nicht zu erklären sind.