In dieser Woche werden wir von der ersten richtigen Hitzewelle des Jahres heimgesucht. Schon am Mittwoch schwappte aus Südwesten heisse Mittelmeerluft in unser Land. Der Tageshöchstwert wurde in Sitten mit 34,3 Grad gemessen. Damit wurde die bisherige Jahreshöchsttemperatur von 33,8 Grad aus Chur vom 20. Mai übertroffen. Mit 34,3 Grad wurde im Übrigen der absolute Höchstwert des Vorjahres egalisiert. Damals wurden schon am 13. Juni, mit Nordföhn, in Magadino 34,3 Grad gemessen. Dieser Wert wurde in der Folge nicht mehr übertroffen.
Verbreitet mehr als 30 Grad
Nicht nur in Sitten war es sehr heiss. Auch in Genf stieg das Thermometer am Mittwochnachmittag auf 33,5 Grad. Im untersten Aaretal und in Basel gab es knapp 32 Grad und in Zürich wurden zwischen 30 und 31 Grad gemessen. Nur im Tessin lagen die Temperaturen leicht tiefer. Dort wurde der Tageshöchstwert mit 30,2 Grad in Biasca verzeichnet. Allerdings war es dort der sechste Tag in Folge mit mehr als 30 Grad.
Petrus heizt weiter ein
Auch am Donnerstag dürften im Westen und Wallis ähnliche Temperaturen wie am Mittwoch erreicht werden, und auch im Tessin wird voraussichtlich die 30 Gradmarke geknackt. Nur in der Deutschschweiz gehen die Temperaturen leicht zurück. Schon am Freitag sind wieder verbreitet 30 Grad möglich, und im Süden dürfte es mit bis zu 34 Grad, den vorerst heissesten Tag des Jahres geben. Im Norden erleben wir vor allem am Wochenende brütende Hitze. Die Höchstwerte liegen voraussichtlich zwischen 32 und lokal 36 Grad. Damit bewegen wir uns in der Nähe der Junirekorde in der Schweiz.
36 Grad im Juni ist selten
Der absolute Juni-Höchstwerte in der Schweiz datiert vom 27. Juni 1947 mit 36,9 Grad in Basel. Das war am Rheinknie aber bis jetzt der einzige Tag mit mehr als 36 Grad im Juni. Juni-Rekorde mit einem Wert von 36 Grad oder mehr gibt es sonst nur noch in Koppigen, Grono, Sitten, Genf, Magadino und Chur. Die letzte grosse Hitzewelle im Juni erlebten wir vor drei Jahren. Damals reihten sich Ende Monat auch mehrere Tage mit deutlich über 30 Grad aneinander, in Basel gab es beispielsweise 35,9 Grad, in Sitten sogar 36,4 Grad. In der ähnlichen Grössenordnung bewegte sich auch die Hitze im Juni 2003, die dann aber von der zweiten Hitzewelle im August 2003 noch locker übertroffen wurde.
Wann ist die heisseste Zeit der Jahres?
Im Volksmund gelten die Hundstage als heisseste Zeit des Jahres. Diese dauern vom 23. Juli bis zum 23. August. Analysiert man die Jahreshöchstwerte in der Schweiz im 21. Jahrhundert noch etwas genauer, dann ist zu sehen, dass neun Mal der Jahreshöchstwert im Juli auftrat, acht Mal im August und nur 5 Mal im Juni und auch die absoluten Höchstwerte waren im Juli und August deutlich höher als im Juni. Für August liegt der absolute Höchstwert bei 41,5 Grad (2003) und im Juli waren es 39,7 Grad (2015). Da nehmen sich die 36,2 Grad aus dem Jahre 2014 eher bescheiden aus.
Woher stammt die Hitze?
Seit Tagen befindet sich ein Tiefdruckgebiet vor der portugiesischen Atlantiküste, dort wo sich eigentlich das klassische Azorenhoch zu diesem Zeitpunkt befinden müsste. Die Folge davon ist, dass sich von Spanien bis zu den Alpen in den letzten Wochen immer wieder Südströmungen einstellen konnten. Diese brachten uns schon vor rund einem Monat die ersten Hitzetage in der Schweiz. Spanien leidet seit Tagen unter Dauerhitze. Im Raum Sevilla – Cordoba werden seit Tagen rund 40 Grad erreicht mit Höchstwerten bei 42 Grad. Am Mittwoch wurden in Talaverna de la Reina sogar 43 Grad gemessen. Diese Hitze kommt jetzt am Wochenende weiter Richtung Alpenraum voran. Allerdings wird es bei uns nicht ganz so heiss.