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Juni mit Wetterextremen Lokal wärmster und sonnigster Juni seit Messbeginn

  • Der Juni 2025 war nach 2003 der wärmste Juni.
  • Auf den Bergen und in höher gelegenen Orten wurden die Temperaturen aus dem Hitzesommer 2003 lokal sogar übertroffen.
  • Mitverantwortlich war auch das sonnige Wetter. An den nördlichen Voralpen aber auch im Nordtessin und Misox war es der sonnigste Juni.

Nach einem verhaltenen Start in der ersten Juniwoche legte der vergangene Monat einen unglaublichen Steigerungslauf hin. Lokal wurden sogar die Werte aus dem Juni 2003 übertroffen, dem sogenannten «Jahrhundert-Sommer». Damals hielt man die Temperaturen der Monate Juni und August für kaum zu überbieten.

Wärmster Juni auf dem Jungfraujoch

Allgemein war der Juni 3.8 Grad zu warm im Vergleich zu Periode 1991 bis 2020 und mehr als 5 Grad zu warm im Vergleich mit der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Vor allem im Hochgebirge war es warm wie noch nie zu dieser Jahreszeit.

Blick zur Forschungsstation.
Legende: Jungfraujoch Auf der Forschungsstation auf dem Jungfraujoch wurde ein neuer Junirekord aufgestellt. Erminio Giancola

Auf dem Jungfraujoch betrug die Durchschnittstemperatur 2.6 Grad, notabene 0.4 Grad höher als im bisherigen Rekord-Juni 2003. Auch auf dem Weissfluhjoch wurde mit 8.4 Grad ein neuer Juni-Rekord aufgestellt, 0.1 Grad über dem alten Höchstwert. Auf dem Corvatsch wurde der Höchstwert aus dem Juni 2003 egalisiert. Neue Monatshöchstwerte gab es aber auch in höher gelegenen Gemeinden im Wallis, so in Zermatt und Ulrich, aber auch in Adelboden. Dort wurde der Höchstwert aus dem Jahr 2003 egalisiert.

Mehr als 20 Grad auf dem Weissfluhjoch

Im Juni wurden nicht nur Monatsrekorde verzeichnet, sondern auf dem Weissfluhjoch auch eine neue Höchsttemperatur. So wurden am Montag 20.3 Grad gemessen. Damit wurde dort zum ersten Mal im Monat Juni der Wert von 20 Grad übertroffen. Bisher lag die Höchsttemperatur bei 19.9 Grad, gemessen am 26. Juni 2019. In Ulrichen bedeuteten 31.1 Grad, den zweithöchsten Wert. Dort datiert der Höchstwert vom 26. Juni 2019 mit 31.3 Grad.

Blick auf die automatische Wetterstation in Biasca.
Legende: Hot Spot Biasca Einmal mehr wurde in Biasca die höchste Temperatur des Monats gemessen. FB

Der absolute Monatshöchstwert wurde in Biasca am 28. Juni mit 36.0 Grad gemessen. Dort liegt der Junirekord bei 36.6 Grad. Am 30. Juni wurden in Genf 35.6 Grad aufgezeichnet, das war dort der dritthöchste Juni-Wert.

17 Hitzetage in Biasca

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In diesem Juni gab es fast schweizweit Hitzetage. In Biasca wurden 17 Hitzetage verzeichnet. Nicht viel anders sieht es in Visp und Stabio mit je 16 Hitzetagen aus. Im Juni 2003 gab es zum Vergleich in Visp auch 17 Hitzetage und in Stabio 13. In Biasca wurde damals noch nicht systematisch gemessen.

Interessant ist auch der Vergleich zu den Jahren 2019 und 2022 mit ebenfalls längeren Hitzephasen. 2019 gab es im Juni an diesen Stationen 7 bis 10 Hitzetage, 2022 17 Hitzetage in Biasca, 11 in Stabio und 10 in Visp. Im Mittelland gab es in diesem Juni an vielen Orten 7 bis 9 Hitzetage, normal wären 2 bis 3 Hitzetage.

Die Sonne legte sich mächtig ins Zeug

Stellenweise erzielte der Juni 2025 auch neue Rekorde bezüglich Sonnenscheindauer. Vor allem den nördlichen Alpen entlang und auf den Voralpengipfeln war es sehr sonnig, dies, weil sich lange Zeit kaum Quellwolken bildeten. So verzeichneten Altdorf, Engelberg und Interlaken neue Höchstwerte der monatlichen Sonnenscheindauer.

Sonnenaufgang im Dunst vom Säntis aus gesehen.
Legende: Von früh bis spät Am längsten Tag sah man die Sonne auf dem Säntis schon kurz nach 5 Uhr und bis spät am Abend. FB

Einen neuen Höchstwert gab es auch auf dem Moléson und auf dem Napf. Spannend war auch die Verteilung des Sonnenscheins südlich der Alpen. Im Nordtessin, so in Piotta und in Acquarossa, aber auch in San Bernardino im bündnerischen Misox gab es neue Höchstwerte der Sonnenstunden.

Ganz anders dagegen im Mittel- und Südtessin. In Locarno lag die Sonnenscheindauer im Juni nur knapp 4 Prozent über der Norm. Dies war an allen Schweizer Stationen notabene der geringste Überschuss.

Hitze macht sich nur langsam vom Acker

In den kommenden Tagen gehen die Temperaturen nur langsam zurück. Möglicherweise sinkt zu Beginn der kommenden Woche das Thermometer unter 25 Grad.

Man kann aber davon ausgehen, dass wir in diesem Sommer noch weitere Hitzewelle erleben werden, zumal uns die durchschnittlich wärmste Periode des Jahres, die sogenannten Hundstage, noch bevorstehen. Sie dauern vom 23. Juli bis zum 23. August.

Meteo, 1.7.2025, 12:55 Uhr

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