Nördlich der Alpen wurde es heute im Vergleich zu den Vortagen milder. Die Frühtemperaturen lagen meist um den Gefrierpunkt. Ganz anders auf der Alpensüdseite: Dort sanken in der wolkenarmen Nacht die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt. In der Magadinoebene wurde ein Tiefstwert von -9,6 Grad gemessen. Dies war seit dem eisigen Februar 2012 der tiefste Wert. Damals sank die Temperatur sogar bis auf -16,3 Grad. Nicht nur an der Messstation Magadino war es kalt, sondern auch in Chiasso. Dort lag am Morgen der Tiefstwert bei -7,1 Grad.
Kaltluftsee mit starker Abstrahlung
Die tiefen Temperaturen im Tessin traten heute Morgen in Muldenlagen auf. Dort sammelte sich die Kaltluft, die bedeutend schwerer ist als warme Luft. Da es lange Zeit im Süden kaum Wolken hatte, und in der Magadinoebene auch noch etwas Schnee lag, war heute Morgen die Auskühlung besonders effektiv. Zum Vergleich: Die leicht erhöhte Messstation Locarno-Monti zeigte einen Tiefstwert von -2,0 Grad.
Nordföhn reichte nicht bis in die Täler
Klare Nächte mit kalter Luft gibt es im Tessin häufig bei Nordwind, der oft auch als Nordföhn auftritt. Wird der Wind allerdings zu stark, kommt es zu einer turbulenten Durchmischung, und die Abkühlung ist nicht so effektiv. Heute Morgen war es in der Magadinoebene praktisch windstill, und während der ganzen Nacht gab es dort keine Böe mit mehr als 10 Kilometern pro Stunde. Im Laufe des Tages wird sich der Kaltluftsee auflösen, und am Nachmittag werden noch +4 Grad erwartet.