Die Grünlandtemperatursumme ist ein spezielles Wärmemass, das in der Agrarmeteorologie einen wichtigen Wert darstellt. Für Mitteleuropa bestimmt diese Zahl den Termin, an dem die Feldarbeiten erfolgreich beginnen können. Beträgt die Summe 200 und mehr, ist der nachhaltige Vegetationsbeginn erreicht. Die Stickstoff - (Dünger) - Aufnahme des Bodens ist ab dieser Temperatursumme gewährleistet.
Ist die Summe kleiner, wird ausgebrachter Dünger von den Pflanzen nicht aufgenommen und bei Regen wieder aus dem Boden ausgewaschen.
So wird aufsummiert
Ab Jahresbeginn werden die positiven Tagesmittelwerte erfasst und im Januar mit dem Faktor 0.5, im Februar mit 0.75 und ab März mit dem Faktor 1 multipliziert. Wird an einem Ort der Wert 200 erreicht, kann es losgehen.
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Bild 1 von 5. In der zweite Frühlingsphase - Übergang vom Vorfrühling zum Erstfrühling - blühen Forsythien in Alpnach/OW. Bildquelle: Urs Gutfleisch.
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Bild 2 von 5. Auf knapp 1000 Metern in Saignelégier /JU blühen Krokusse. Die Grünlandtemperatursumme ist noch kleiner als 200. Bildquelle: Franz Schweizer.
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Bild 3 von 5. Auch in Reigoldswil/BL herrscht Erstfrühling (Grünlandtemperatursumme über 200). Bildquelle: Franz Schweizer.
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Bild 4 von 5. Kühe beim ersten Frühlingsausflug in Reutigen BE, es spriesst und wächst überall. Bildquelle: Werner Krebs.
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Bild 5 von 5. Strahlender Sonnenschein über den Wiesen bei Malters/LU. Bildquelle: Urs Gutfleisch.
Bodeneigenschaften
Humose oder kieshaltige Böden erwärmen sich etwas schneller als sandhaltige Böden, entsprechend früher kann dort mit dem Pflanzen begonnen werden. Der Beginn der Feldarbeit ist auch von der Bodenfeuchte abhängig. Der Boden sollte zum Befahren mit schweren Maschinen zunächst trocken sein.