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Klimakonferenz in Glasgow Wolken sind eine Herausforderung für Klimaprojektionen

Mit der aktuellen Klimaschutzpolitik nach der COP26 in Glasgow steuern wir ungefähr auf eine Erderwärmung von 2.7 Grad zu. Ähnliche Zahlen konnte man in den letzten Tagen oft lesen. Eigentlich müsste man aber sagen: 2.7 Grad ist der erwartete Mittelwert, aber es kann bei der gleichen Politik erhebliche Abweichungen gegen oben oder unten geben.

Ein Balkendiagram zeigt die erwartete Erwärmung bis 2100. Diese liegt mit aktueller Politik bei  2 bis 3.6 Grad
Legende: Erwartete Erwärmung mit Unsicherheitsbereich (grauer Balken). SRF Meteo

Mit den aktuellen Massnahmen könnten wir auch bei 2 Grad oder 3.6 Grad landen. Erreicht man die Klimaschutzziele bis 2030, könnte die Erwärmung auf 1.9 bis 3 Grad reduziert werden. Mit sämtlichen geplanten Reduktionszielen kämen wir auf 1.5 bis 2.4 Grad. «Schuld» an der Streuung der Klimaprojektionen sind vor allem Wolken.

Kleine Wolken in grossen Klimamodellen

Es ist momentan noch unklar, ob Änderungen in der Bewölkung den Klimawandel beschleunigen oder abbremsen. Verschiedene Klimamodelle geben unterschiedliche Antworten auf diese Frage. Besonders wichtig sind kleine Wolken über dem Ozean. Falls es mit dem Klimawandel mehr solche Wolken gibt, reflektieren die hellen Wolken mehr Sonnenlicht zurück in den Weltraum und der Klimawandel würde ausgebremst. Nehmen diese Wolken ab, kommt mehr Sonnenlicht bis zur Erde, was die Erwärmung verstärkt. Aktuelle Klimamodelle können solche kleine Wolken nur schwer modellieren. Mit zunehmender Rechenleistung sollte der Unsicherheitsbereich der Klimaprojektionen aber bald kleiner werden.

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