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Klimawandel Schnee im Flachland wird seltener

Im Winter 2021/22 war der Schnee im Flachland bisher ein seltener Gast. Mit der Klimaerwärmung und der stark ansteigenden Nullgradgrenze müssen wir uns in Zukunft an solche schneearmen Winter gewöhnen.

Eine richtige Winterstimmung will in diesem Winter im Flachland einfach nicht aufkommen. Viel zu selten wurde die Landschaft mit frischem Neuschnee angezuckert. Seit Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember wurde in Bern bisher an 31 Tagen Niederschlag registriert. Neuschnee wurde jedoch nur an vier Tagen gemessen. Auch die Kurz- und Mittelfristprognosen zeigen keinen Wintereinbruch im Flachland.

Klimawandel sorgt für schneearme Winter

Schneearme Winter im Flachland und in mittleren Lagen werden in Zukunft noch mehr zur Normalität. Laut den Schweizer Klimaszenarien 2018 steigt die mittlere Nullgradgrenze in der Schweiz aufgrund des Klimawandels stark an. Aktuell liegt sie im Winter bei rund 850 m. Ohne Klimaschutz erreicht sie bis ins Jahr 2060 eine durchschnittliche Höhe von 1250 bis 1500 m. Ende des 21. Jahrhunderts ist sogar eine mittlere Nullgradgrenze im Winter von 1550 bis 1900 m möglich.

Eine Grafik zeigt den Anstieg der mittleren Nullgradgrenze zwischen heute und dem Jahr 2060.
Legende: Der Trend zeigt nach oben: Zurzeit liegt im Winter die mittlere Nullgradgrenze bei rund 850 m. Ohne Klimaschutz wird erwartet, dass sie bis ins Jahr 2060 auf rund 1500 m ansteigt. Grafik: SRF Meteo / L. Wyss, Daten: NCSS, CH2018

Folglich hat die Klimaerwärmung nicht nur einen Einfluss auf die Winter im Flachland, sondern auch auf die Schneesituation in den Bergen. Im langjährigen Durchschnitt gab es in Davos zwischen 1981 und 2010 an rund 49 Tagen im Jahr Neuschnee. Ohne Klimaschutz werden um das Jahr 2060 nur noch 27 bis 35 Neuschneetage erwartet. Nichtsdestotrotz sind auch in Zukunft von Zeit zu Zeit überdurchschnittlich schneereiche Winter weiterhin möglich.

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