Zum Inhalt springen

Lufttemperatur richtig messen An der Hauswand wärmer als in der freien Luft

In den nächsten Tagen wird es aussergewöhnlich warm. Die Höchstwerte erreichen im Flachland voraussichtlich fast schon sommerliche Werte von deutlich über 20 Grad, lokal ist sogar ein erster Sommertag möglich. Doch worauf beziehen sich diese Temperaturen überhaupt?

Thermometer in der Frühlingswiese
Legende: Nächste Woche steigen die Temperaturen bis gegen 25 Grad. Luzian Schmassmann

Oberflächen wärmer als Luft

Wenn in der Wetterprognose von Temperaturen und Höchstwerten die Rede ist, ist damit die Lufttemperatur in zwei Metern Höhe gemeint. Diese Temperatur ist tiefer als die Lufttemperatur nahe am Boden. Grund dafür ist, dass die Sonne nicht direkt die Luft erwärmt, sondern zuerst die Erdoberfläche. Erst die warme Oberfläche heizt dann die Luft darüber langsam auf.

Lufttemperatur vs Oberflächentemperatur
Legende: SRF Meteo

Asphalt oder Hauswände werden somit bei Sonnenschein viel stärker erwärmt als Luft, die etwas weiter von diesen Wärmequellen entfernt ist. Je nach Material der Oberfläche strahlt sie mehr oder weniger Wärme ab. Diese Eigenschaften kann man sich zunutze machen. An einem windgeschützten Platz nahe der sonnenexponierten Hauswand lässt es sich auch im Frühling schon gut im T-Shirt aushalten.

Kakteen an einer Hauswand aufgereiht
Legende: Bei leichtem Frost reicht es manchmal, empfindliche Pflanzen an die Hauswand zu stellen, um sie vor der Kälte zu schützen. Franz Schweizer

Wetterstationen sind normiert

Damit die Temperaturmessungen auf der ganzen Welt vergleichbar sind, versucht man den Einfluss von Oberflächen auf die Messung möglichst klein zu halten. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat deshalb für die Temperaturmessung folgende Regeln aufgestellt: Gemessen wird wenn möglich immer zwei Meter über einem Rasen. Das Thermometer muss zudem im Schatten stehen und gut belüftet sein, sodass es nicht durch die direkte Sonneneinstrahlung erwärmt wird.

Meistgelesene Artikel