Seit mehr als 10 Tagen sorgt Dauerhoch «Peter» für sonniges, trockenes und tagsüber warmes Frühlingswetter. Auf Regen muss weiter gewartet werden. Die grosse Trockenheit dauert aber nicht erst 10 Tage, sondern schon seit Wochen. In Luzern, Zermatt, Andermatt und in Teilen des Kantons Tessins fiel in diesem Monat noch nicht ein Regentropfen. In der ganzen Schweiz gab es bis jetzt zwischen 0 und 20 Millimeter Niederschlag, nur im nordwestlichen Tessin und auf dem Grossen Sankt Bernhard war die Niederschlagsmenge grösser.
Im Tessin 4 Monate Trockenheit
Im Tessin gab es den letzten grösseren Niederschlag Ende November. Seither gab es kaum noch Regen oder Schnee. In Lugano fielen in diesem Jahr bis jetzt nur 26 Millimeter Niederschlag, das sind rund 13 Prozent des sonst üblichen Niederschlages im ersten Quartal. In der mehr als 150-jährigen Messreihe ist das erste Quartal 22, das zweittrockenste in der Geschichte. Nur 1953 fiel in Lugano bis Ende März noch weniger Niederschlag. Der Niederschlag verteilte sich in Lugano bis jetzt auf nur 4 Niederschlagstage.
Wenig Niederschlag auch im Wallis
Das Wallis gilt als zentralalpines Trockental. Entsprechend sind die Niederschlagsmengen gering. In diesem Jahr gab es in Sitten bis jetzt 42 Millimeter Niederschlag. So wenig Regen und Schnee fiel seit 1993 nie mehr. Damals wurden im ersten Quartal sogar nur 25 Millimeter Niederschlag verzeichnet.
Schon mehrere Waldbrände
Am Wochenende kam es erneut zu zwei Waldbränden. In Hohtenn an der Lötschberg-Südrampe kam es am Sonntagnachmittag zu einem Waldbrand. Gleichzeitig wurde ein weiterer Waldbrand aus Trin/GR gemeldet. Schon während der Woche brach ein Feuer im Centovalli aus. Bedeutend grösser als die aktuellen Waldbrandereignisse war der Waldbrand der Ende Januar in der Nähe von Indemini ausbrach. Damals verschärften hohe Temperaturen und Nordföhn zusätzlich die Waldbrandgefahr, der stürmische Wind behinderte überdies die Löscharbeiten.
Verbreitete Waldbrandgefahr
Nicht nur in den aktuellen Waldbrandgebieten besteht grosse Waldbrandgefahr. Zurzeit gilt die Gefahrenstufe 4 für das ganze Tessin, die Bündner Südtäler vom Calancatal bis ins Puschlav, den Kanton Uri und im Kanton St. Gallen das Rheintal und das Oberland. In weiten Teilen der übrigen Schweiz besteht die Gefahrenstufe 3, also erheblich.
Mässige Luftqualität
Unter der anhaltenden Hochdrucklage leidet auch die Luftqualität. Die Feinstaubbelastung liegt zwar in der Regel noch unter dem Immissionsgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, ist aber deutlich höher als sonst. Extrem waren die Konzentrationen vor allem am 17. und 18. März während dem grossen Saharastaubereignis. In Davos wurden am 18. März 228 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen, also ein Wert, der mehr als einen Faktor 4 über dem Grenzwert lag. Auch auf dem Jungfraujoch mit 118 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde der Grenzwert deutlich überschritten.
Erhöhte Ozonwerte
Bis am vergangenen Mittwoch wurde der Ozongrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter noch nicht überschritten. Am Donnerstag lag der Messwert in Beromünster erstmals über dem Immissionsgrenzwert, am Freitag und Samstag wurde der Wert von 120 Mikrogramm verbreitet überschritten. Der höchste Wert wurde mit 146 Mikrogramm pro Kubikmeter am Samstag in Lugano verzeichnet.
Das Leiden der Allergiker
Unter der langen Trockenphase hatten aber auch die Allergiker zu leiden. Es gab keinen Regentag, der Entlastung gebracht hätte. Zurzeit ist die Pollenkonzentration an den meisten Standorten hoch, also Stufe 4. Aktuell hat es vor allem viele Eschen- und Birkenpollen, während Hasel und Erlenpollen ihren Höhepunkt bereits überschritten haben.
Ab Mittwoch wird alles gut!
Am Mittwoch werden die ersten verbreiteteren Niederschläge erwartet, allerdings bleiben die Mengen noch bescheiden, und es wird an zahlreichen Orten auch trocken bleiben. Ab Donnerstag kommt aber verbreitet Regen auf, und auf das kommende Wochenende hin wird es auch markant kühler. Schnee bis ins Flachland ist nicht ausgeschlossen.