Der Mai gehört zu den vier Monaten mit dem meisten Niederschlag, über 100 mm Regen gibt es in einem normalen Mai. Und die Eisheiligen fallen auch in den Mai, das ist alles andere als wonniglich. Ist der «Wonnemonat» ein Missverständnis?
Winnimanod
Fragt man die Sprachforscher, sagen sie, ja und nein. Sie verweisen auf das Althochdeutsche aus dem 8. bis 11. Jahrhundert. Dort gab es die Begriffe «wunnimanod» und «winnimanod». Das Wort «winni» heisst «Weide», der Mai ist also der «Weidemonat», der Monat, in dem das Vieh nach dem Winter auf die Weide darf.
Offenbar fand später eine Umdeutung von «winni» zum neuhochdeutschen «wunni», was «Wonne» bedeutet. Es ist also auch der Freudenmonat.