Mehr Sonne über der Schweiz - Neue Studie zeigt Rückgang der Wolken seit 1982
Die Schweiz wird sonniger. Das zeigt eine neue europäische Langzeitstudie, die auf Satellitendaten basiert und detailliert die Entwicklung der Wolkenbedeckung und Sonneneinstrahlung über Europa seit 1982 analysiert.
Die Studie basiert auf einem umfangreichen Satellitendatensatz des europäischen Wettersatellitenprogramms EUMETSAT. Für Mitteleuropa zeigt sich: Die mittlere Wolkenbedeckung hat deutlich abgenommen, besonders im Frühling und Frühsommer.
Legende:
Monatliche Trends der Tagesbewölkung über Europa (1982–2020)
Die Karten zeigen, wie sich der Bewölkungsgrad in jedem Monat verändert hat. Rote Töne stehen für eine Zunahme, blaue für eine Abnahme. Besonders im Frühling und Frühsommer (März bis Juni) ist über Mitteleuropa – inklusive der Schweiz – eine deutliche Abnahme zu erkennen.
Devasthale et al., Earth System Dyamics (2025), CLARA-A3
Neben der Wolkenbedeckung ist auch die Wolkendichte leicht rückläufig, allerdings mit geringerem Einfluss auf die zunehmende Sonneneinstrahlung.
Solarenergie profitiert
Die Resultate sind unter anderem für den Ausbau der Photovoltaik von grosser Bedeutung. Die Zunahme der Einstrahlung verbessert die Effizienz von Solaranlagen – und das ausgerechnet in den Monaten, in denen der Strombedarf oft besonders hoch ist.
Alpenregion mit komplexem Muster
Die Studie zeigt auch, dass die Trends regional unterschiedlich sind. Während das Mittelland und tiefere Regionen eine klare Abnahme der Wolken zeigen, sind die Muster in den Alpen komplexer. Hier spielen lokale Effekte wie Talwindsysteme und Orografie eine grössere Rolle. So nehmen die konvektiven Wolken im Sommer teils sogar etwas zu. Insgesamt bleibt es aber dabei: Die Schweiz wird sonniger.
Quelle
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Devasthale et al. (2025): Leveraging the satellite-based climate data record CLARA-A3 to understand the climatic trend regimes relevant for solar energy applications over Europe. Earth System Dynamics, 16, 1169–1193.