Seit fast einem Monat gab es in der Schweiz kaum mehr Niederschlag. In Bern fiel am 19. November der letzte Regentropfen und auch in Sitten ist es seit dem 19. November staubtrocken. – Wie sich doch die Geschichte wiederholt. Schon vor einem Jahr gab es im Dezember kaum Niederschlag. In Locarno blieb es ganz trocken, und in Lugano wurde nur gerade ein Millimeter Niederschlag verzeichnet. In Ascona blieb es damals sogar mehr als 60 Tage komplett trocken.
Wie im Vorjahr: Es fehlt der Schnee
Wie 2015 fehlt nicht nur der Niederschlag. Auf den Bergen liegt auch kaum Schnee. Auch im Dezember 2016 sind die Alpen bis auf mehr als 2000 Meter Meereshöhe weitgehend ausgeapert. Dennoch gibt es zum Vorjahr Unterschiede.
Das Hoch liegt anders
Wie vor einem Jahr liegen wir im Einflussbereich kräftiger Hochdruckgebiete. Damals lag der Kern des Hochs aber oft im Süden oder im Südosten. So wurde aus Südwesten milde Luft in den Alpenraum geführt. Die Folge: Im Mittelland war es damals sehr mild, und es gab nur wenig Nebel. An vielen Orten wurde sowohl der wärmste, wie auch der sonnigste Dezember seit Messbeginn verzeichnet. Ganz anders in diesem Jahr: Entweder liegen wir direkt unter dem Hoch oder es liegt knapp nördlich oder nordöstlich von uns. Entsprechend hatten wir im Mittelland schwache bis mässige Bise oder es war fast windstill. Entsprechend kühlte es im Flachland stark aus. Ganz extrem ist der Unterschied in Basel. Dort ist es momentan rund 5 Grad kälter als im Vorjahr, obwohl es auch in diesem Jahr deutlich sonniger ist als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990 ist. Nicht viel anders in Zürich. Dort ist der Dezember 2016 bis jetzt rund 4 Grad kälter als im Vorjahr.
Auch in den Gebirgsmulden ist es knackig kalt
Auch in Muldenlagen im Gebirge wurde es ohne Wind ziemlich kalt. Auf dem Flugplatz Samedan betrug bis jetzt die durchschnittliche Tiefsttemperatur -13 Grad. Vor einem Jahr lag der Wert bei -10,9 Grad. Auch in Davos waren in diesem Dezember die Tiefsttemperaturen deutlich tiefer als 2015. In diesem Jahr sind es -5 Grad, im Vorjahr waren es nur -3,2 Grad. Die tiefen Temperaturen während der Nacht bei oft windstillen Temperaturen führten dazu, dass sich an vielen Orten Schwarzeis bilden konnte. Auf dem Heidsee soll es angeblich vor 27 Jahren zum letzten Mal Schwarzeis gegeben haben. Schwarzeis gibt es aber beispielsweise auch auf dem Obersee in Arosa und auf dem Lago Bianco auf dem Berninapass. Die tiefen Temperaturen in Muldenlagen wirkten sich aber auch auf die Produktion von technischem Schnee sehr günstig aus. An vielen Orten konnte viel besser beschneit werden als im Vorjahr, entsprechend gibt es darum auch schon hervorragende Pistenbedingungen, obwohl es auch in diesem Jahr an den meisten Orten an natürlichem Schnee mangelt.
Schnee im Süden und im Wallis
In der Nacht auf Montag zieht Höhenkaltluft über uns hinweg. Sie bringt stellenweise etwas Schnee. In tiefen Lagen ist auch gefrierender Regen möglich. Ab Montagabend wir aus Süden feuchte Luft ins Tessin und ins Südwallis geführt. Dort darf auf den Bergen bis am Mittwochmittag stellenweise mit 10 bis 30 Zentimeter Neuschnee gerechnet werden, sonst bleibt es weitgehend bei einer Nullnummer.