Schon am ersten Novemberwochenende zeigte das Thermometer sagenhafte 19 Grad, und auch an diesem Wochenende war es kaum kühler.
Am Samstag sorgte ein Zwischenhoch beidseits der Alpen für viel Sonnenschein. Einzelne Nebelfelder lösten sich rasch auf. Nur in Graubünden hielten sich Restwolken relativ lange. Mit der milden Südwestströmung stiegen die Temperaturen erneut stark an. Im Mendrisiotto wurde die Tageshöchsttemperatur von 17,2 Grad gemessen, in der Magadinoebene gab es rund 16 Grad. Für die Jahreszeit sehr mild war es aber auch im Norden. In Basel zeigte das Thermometer einen Spitzenwert von 13,6 Grad, in Luzern und Zürich lagen die Temperaturen zwischen 12 und 13 Grad. Zur Erinnerung: Im November darf mit einer durchschnittlichen Nachmittagstemperatur von 7 Grad gerechnet werden.
Am Sonntag Föhn
Auf der Vorderseite eines neuen Tiefdrucksystems über den Britischen Inseln stellte sich am Sonntag bereits wieder eine Föhnströmung im Norden ein. Der Föhn liess die Temperaturen rasch in die Höhe schnellen. Vor allem im Rheintal und im Rhonetal brach am Sonntagnachmittag T-Shirt-Wetter aus. In Bad Ragaz (SG) wurden 18,7 Grad gemessen, in Chur zeigte das Thermometer am frühen Sonntagnachmittag einen Wert von 16,7 Grad. Föhn gab es aber auch im Wallis. In Visp stieg die Temperatur bis auf gut 16 Grad. Trotz der hohen Temperaturen blieben die Windspitzen in den Tälern vorerst moderat bei Werten zwischen 40 und 60 Kilometern pro Stunde. Ganz anders auf den Bergen. Dort wurden am Sonntagmittag auf dem Gotthard 108 Kilometer pro Stunde registriert.
Kehrseite der Medaille: Unwettergefahr im Süden!
Die Südströmung, die dem Norden Föhn brachte, verursachte im Süden bereits wieder Niederschlag. In der Nacht auf Sonntag gab es im Mittel- und Südtessin erneut 20 bis 25 Millimeter Niederschlag. Die Südströmung über den Alpen bleibt bis am Mittwochabend bestehen. Bis zu diesem Zeitpunkt muss im Tessin und in den angrenzenden Gebieten mit 150 bis 250 Millimeter Regen gerechnet werden, stellenweise sogar noch mehr. Damit steigt die Gefahr von Erdrutschen und Murgängen erneut an, und an den Tessiner Seen nimmt auch die Hochwassergefahr wieder zu.
Norden bleibt mild
Am Montag überquert zwar eine schwache Front die Alpennordseite, dennoch liegen die Höchstwerte immer noch bei 10 Grad. Bereits am Dienstag kommt in den Alpen wieder Föhn auf. Er dürfte deutlich stärker sein als am (heutigen) Sonntag. Damit gibt es in den Föhntälern wieder Höchstwerte um 15 Grad. Schnee bis ins Flachland ist zurzeit aber nicht in Sicht.