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Grüne Karte mit Europa und Asien. Sibirien und Nordeuropa sind weiss eingefärbt.
Legende: Schneeverteilung Ende Oktober 2014 Weite Teile Sibiriens liegen bereits unter einer Schneedecke. SRF Meteo / Daten: NOAA

Meteo-Stories Anzeichen für kalten Winter

Die Prognostiker schauen derzeit gebannt nach Sibirien. Für unser Winterwetter ist das Sibirienhoch entscheidend. Und es sieht danach aus, als ob das Sibirienhoch dieses Jahr stark wird; mit den entsprechenden Auswirkungen auf unser Winterwetter.

Die Geschichte ist simpel: Je früher über Sibirien Schnee liegt, um so kälter wird es dort anfangs Winter. Je kälter es in Sibirien anfangs Winter wird, desto stärker und mächtiger wird das Sibirienhoch für den Hochwinter. Und wenn das Sibirienhoch stark ist, bekommen auch wir in der Schweiz Kaltluftvorstösse zu spüren. Der Winter wird kalt.

Entscheidend ist, wie schnell im Oktober Schnee über Sibirien liegt. Im Moment ist praktisch ganz Sibirien weiss, stellenweise liegt mehr als 50 cm Schnee. Mehr als die Hälfte Russlands ist damit schneebedeckt.

Man muss einige Jahre zurückblättern, um eine ähnliche Oktoberschneedecke zu finden; ins Jahr 2002 zum Beispiel. Das Sibirienhoch baut sich in den nächsten Wochen auf und hat nun beste Bedingungen, gross und stark zu werden. Damit wird das Sibirienhoch den Jet ab und zu nach Süden ablenken, kalte Luft würde nach Europa strömen. Unser Winter dürfte also zeitweise richtig kalt werden.

Im umgekehrten Fall, wenn das Sibirienhoch schwach wird, ist der Luftdruck in der Arktis tiefer und weiter im Süden hoch. Milde Westwindlagen über Europa wären die Folge. Diese Zusammenhänge wurden von Judah Cohen untersucht und sind in seiner Publikation "Eurasian Snow Cover Variability and Links with Stratosphere-Troposphere Coupling and Their Potential Use in Seasonal to Decadal Climate Predictions" .

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