Der Start in den April verlief fast sommerlich. Im St. Galler Rheintal wurde am 3. April mit 24,9 Grad die Sommermarke minimal verfehlt. Auf privaten, nicht normierten Stationen wurde dort der Wert von 25 Grad sogar vereinzelt überschritten. Im Mittelland wurden zu diesem Zeitpunkt verbreitet Temperaturen von mehr als 20 Grad gemessen. Danach war der April aber oft unbeständig. War es zunächst noch einigermassen mild, erreichte uns in der zweiten Monatshälfte zum Teil arktische Luft. Schon am 18. April sank die Schneefallgrenze im Osten stellenweise unter 600 Meter, vom 24. April an gab es fast täglich Schneeschauer bis ins Flachland.
Frost macht Sorgen
In der letzten Aprilwoche war der Frost das ganz grosse Thema, zumal die Vegetation nach der Wärmephase zu Beginn des Monats, aber auch nochmals vom 19. bis 22. April, relativ fortgeschritten war. Schon am Sonntagmorgen gab es in St. Gallen mit -0,4 Grad Frost. Am Montagmorgen lag die Tiefsttemperatur in St. Gallen bei -1 Grad, im Mittelland gab es verbreitet Bodenfrost, so beispielsweise in Zürich mit -1 Grad und in Bern mit -1,5 Grad. Dank Wind war es am Dienstag- und Mittwochmorgen im Mittelland etwas milder, bevor es am Donnerstagmorgen den grossen Frost gab. In Aadorf wurden -4 Grad gemessen, in Grenchen waren es -2,7 Grad. Ganz übel waren die Bodentemperaturen. Am Flughafen Zürich gab es -7,7 Grad, in Visp betrug die Temperatur 5 Zentimeter über dem Boden -11,6 Grad.
Im Süden 2 Grad zu warm
Südlich der Alpen war der April rund 2 Grad wärmer als die klimatologisch relevante Norm der Jahre 1961 bis 1990. Im Norden war der Monat bis jetzt 0,5 bis 1 Grad zu warm.
Grau und nass
Praktisch in der ganzen Schweiz war es bis jetzt deutlich grauer als sonst im April. Vor allem der Westen und auch die inneren Alpentälern weisen ein grosses Sonnenscheindefizit auf. Vielerorts gab es nur 70 bis 80 Prozent des üblichen Sonnenscheins. Dazu war es an den meisten Orten zu nass. Extrem unterschiedlich waren die Niederschläge im Tessin. Am Luganersee und im Mendrisiotto fielen nur 20 bis 30 Prozent der üblichen Regenmengen, während im westlichen Tessin zum Teil 50 Prozent mehr Niederschlag als sonst niedergingen. Im Val Bavona fielen rund 380 Millimeter Niederschlag. Nördlich der Alpen gab es in Chur und Basel fast doppelt so viel Niederschlag wie üblich im April, im zentralen Mittelland betrug der Niederschlagsüberschuss meist 20 bis 60 Prozent.
Nur langsam wärmer
Auch am 1. Mai-Wochenende bleiben die Temperaturen noch tief. Am Sonntag muss im Norden wieder mit Schnee unter 1000 Meter gerechnet werden. Erst im Laufe der kommenden Woche dürfte es zögernd wärmer werden. Aber auch im Mai sind weitere Kaltlufteinbrüche durchaus möglich.