Der Sommer 2014 war generell nicht erbaulich, der August schon gar nicht. Auf der Alpennordseite lag der August 2014 rund ein halbes Grad unter dem klimatologischen Mittelwert (1961 – 90), bzw. rund 1,5 Grad unter dem Erwartungswert (1981 – 2010). Letztmals war es im August 2006 im Norden kühler. In Zürich und St. Gallen lagen damals allerdings die Temperaturen gleich 1,5 Grad tiefer als jetzt. Auch damals machte sich Wetterfrust breit. Nach Hitze und Dürre in den Monaten Juni und Juli war damals der Kälteeinbruch allerdings einfacher zu ertragen.
1979 letztmals kälter
Auf der Alpensüdseite war es zum Teil seit 30 Jahren nicht mehr so kalt, wie in diesem August. Die Messstation in Lugano zeigte im August 1979 letztmals einen tieferen Wert. Hitze blieb im August 2014 im Tessin komplett aus. Nirgends wurde in diesem Monat die 30 Gradmarke erreicht. Normal wären im Mendrisiotto 4 Hitzetage, in Locarno und in der Magadioebene rund 3 Tage mit mehr als 30 Grad. Auch im Rhonetal wurden in diesem August keine Hitzewerte gemessen. Normal wären in Sitten und in Visp im August rund 5 Tage mit mehr als 30 Grad. Die Monatshöchsttemperatur wurde im Wallis mit bescheidenen 29,4 Grad gemessen. Nördlich der Alpen stieg die Quecksilbersäule nur in Bad Ragaz und in Altdorf auf einen Wert von mehr als 30 Grad. Der Föhn sorgte an diesen Stationen am 10. August für einen kurzfristigen Hitzeschub.
Sonne hatte keinen Bock
Einen wesentlichen Anteil an den tiefen Temperaturen hatte der fehlende Sonnenschein. Im ganzen Land war es deutlich zu trüb. Im Rhonetal gab es wenigstens 85 Prozent der üblichen Sonnenscheinstunden. Im Tessin und in weiten Teilen des Mittellandes wurden aber nur 70 Prozent der durchschnittlichen Sonnenscheinstunden gemessen. Im Vergleich zum sonnigen Vorjahr fehlten an den meisten Orten sogar rund 100 Stunden Sonnenschein.
Uneinheitliches Niederschlagsbild
Bei den Niederschlagsmengen gab es grosse Unterschiede. Der Süden war zu nass. Am extremsten war es im Südtessin. In Chiasso fiel mehr als doppelt so viel Regen wie sonst im August. Zu nass war es auch im Wallis und in weiten Teilen der Romandie. In der Deutschschweiz gab es hingegen Gebiete, die weniger Regen als sonst erhielten. Vor allem der Kanton Schaffhausen und der Jurasüdfuss bekamen nur wenig Niederschlag, in Hallau waren es nur knapp 60 Millimeter.
Neuer Monat, neues Glück
Stabiles Frühherbstwetter ist auch in der ersten Septemberwoche nicht in Sicht. Nach einem grauen Wochenstart in der Deutschschweiz setzt sich die Sonne zur Wochenmitte immer besser in Szene, allerdings muss schon in der zweiten Wochenhälfte wieder mit Regengüssen gerechnet werden. Einzig im Süden gibt es dank Nordföhn einen brillanten Wochenstart, und vielleicht gibt es dann sogar seit mehr als einem Monat gar noch den ersten Hitzetag.