Bis Weihnachten reihte sich der Dezember nahtlos an die sehr milden Vormonate Oktober und November. Im ganzen Land war es deutlich zu warm, stellenweise rund 5 Grad. Erst am 27. Dezember klopfte der Winter richtig an. Zuerst fiel Schnee, dann kam die grosse Kälte. Nach einer mindestens teilweise klaren Nacht wurden am 29. Dezember in der Früh Temperaturen gemessen wie wir sie in der Schweiz schon lange nicht mehr erlebt haben. In La Brévine, dem Sibirien der Schweiz, sank das Thermometer bis auf -29,6 Grad. Dies war sogar die tiefste 2014 in der Schweiz offiziell gemessene Temperatur. Der bisherige Tiefstwert datierte vom 29. Januar 2014 mit -25,0 Grad, gemessen in Sils im Engadin. Im östlichen Mittelland sackten die Temperaturen am 29. Dezember lokal bis auf -17 Grad ab.
Stellenweise wärmster Dezember
Südlich der Alpen dürfte der Dezember 2014 an einigen Orten als wärmster in die Geschichte eingehen. Auch im Wallis und im Engadin könnte es stellenweise noch für einen Rekord reichen. Im Tessin war der Dezember 2014, verglichen mit der klimatologisch relevanten Periode der Jahre 1961 bis 1990, rund 3 bis 3,5 Grad zu warm. Der Monatshöchstwert wurde in Cevio mit 15,6 Grad am 20. Dezember registriert.
Schnee vor allem im Flachland
Der Wintereinbruch zum Monatsende brachte nicht nur tiefe Temperaturen, sondern auch den lange ersehnten Schnee. Allerdings bediente Frau Holle vor allem den Westen und das Mittelland. Auf dem Zürichberg lagen am 29. Dezember 25 Zentimeter Schnee. Dort wurde letztmals am 23. März 2007 mit 27 Zentimetern mehr Schnee verzeichnet. In St. Gallen stieg die Gesamtschneehöhe bis am 30. Dezember in der Früh auf 45 Zentimeter. Auch im Rhonetal gab es grosse Schneemengen. In Sitten wurden am Morgen des 28. Dezembers 32 Zentimeter Schnee verzeichnet. Demgegenüber lagen in Samedan, im Engadin, am 30. Dezember erst 5 Zentimeter Schnee. Fehlte im Osten zum Teil der Schnee, so sanken wenigstens die Temperaturen massiv, und die Skipisten konnten wenigstens künstlich beschneit werden.
Zu trocken
In der ganzen Schweiz blieben die Niederschlagsmengen unter den langjährigen Referenzwerten, wobei die Verteilung sehr uneinheitlich war. Gleichzeitig war es aber an den meisten Orten viel zu grau. Dies fiel vor allem im Vergleich zum Vorjahr auf, das als äusserst sonnig in die Geschichte einging. So gab es in Basel nicht einmal einen Viertel so viel Sonnenschein wie im Dezember 2013.
Es wird milder
Ab Neujahr steigen die Temperaturen wieder an. Vor allem auf den Bergen wird es massiv milder. Auf 2000 Metern Meereshöhe erwarten wir am Berchtoldstag etwa +4 Grad. Im Flachland verläuft die Erwärmung voraussichtlich zögerlicher.