Vor rund 14 Tagen begann bei uns der Sommer und damit die wärmste Jahreszeit. Eigentlich würde man erwarten, dass sich die Erde zu diesem Zeitpunkt besonders nahe bei der Sonne befindet, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Heute Abend um 18.24 Uhr erreicht die Erde den sonnenfernsten Punkt der jährlichen Umlaufbahn, das sogenannte Aphel. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Distanz zur Sonne rund 152,1 Millionen Kilometer. Zum Vergleich: Am 4. Januar 2017, wenn wir uns im sonnennächsten Punkt befinden, beträgt die Distanz „nur“ 147,1 Millionen Kilometer. Wir befinden uns im Januar also rund 5 Millionen Kilometer näher bei der Sonne als im Juli.
Der Sommer ist die längste Jahreszeit
Die Erde umrundet also die Sonne auf einer schwach elliptischen Bahn. Dies macht sich auch auf die Dauer unserer Jahreszeiten bemerkbar. Befindet sich die Erde weit von der Sonne entfernt, bewegt sie sich, gemäss dem 2. Keplerschen Gesetz, langsamer auf ihrer Umlaufbahn, als bei einer kürzeren Entfernung. Da wir uns nun im nördlichen Sommer am sonnenfernsten Punkt befinden, dauert der Sommer länger als die übrigen Jahreszeiten. Mit 93 Tagen 15 Stunden und 47 Minuten ist der Sommer 2016 fast 5 Tage länger als der kommende Winter.
Kein Einfluss auf unsere Temperatur
Auf die Temperatur hat die Distanz zwischen Erde und Sonne allerdings nur einen geringen Einfluss. Die Sonne sendet von ihrer Oberfläche Photonen aus, die aber auf ihrem Weg zur Erde nichts an Energie verlieren. Mit zunehmender Distanz zur Sonne wird einzig die Dichte der Photonen geringer. Entsprechend haben wir bei uns eine Energieschwankung in der Grössenordnung von 3 bis 4 Prozent. Da die Sonne im Sommer aber viel höher über dem Horizont steht als im Winter, kann sich die Erdoberfläche durch den steileren Einfallswinkel des Sonnenlichtes viel stärker erwärmen. Kommt dazu, dass durch die Strömung der Luftmassen, Wärme transportiert wird. Dies mussten wir in den letzten Wochen immer wieder erfahren, wurden doch aus anderen Gebieten häufig kühlere Luftmassen zu uns geführt.