Der September ist aus Sicht der Meteorologen der erste Herbstmonat, dennoch präsentierte sich das Wetter im September 2016 vielerorts wie im Sommer. Von Bern bis zum Bodensee gab es 10 Sommertage, also Tage mit einer Höchsttemperatur von mehr als 25 Grad. In Basel gab es sogar 11 Sommertage, in Sitten 13 und Spitzenreiter waren die Messstationen im Tessin mit verbreitet 15 Sommertagen. Normal wären im Mittelland 3 bis 4 Sommertage, im Tessin und im Wallis 5 bis 6 Tage mit einem Höchstwert oberhalb der 25 Gradmarke. Zum Vergleich: Im Sommermonat Juni gab es im Mittelland meist nur 5 bis 7 Sommertage.
Erste Monatshälfte war herausragend
Vom 1. bis 14. September erlebte die Schweiz eine Warmphase, wie kaum zuvor während dieser Jahreszeit. Im Tessin war jeder der 14 Tage ein Sommertag, im Wallis gab es sogar 4 Tage mit mehr als 30 Grad und einer Höchsttemperatur von 31,6 Grad. Im Tessin und im Rhonetal war es verbreitet die wärmste erste Septemberhälfte seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen. Nach einer etwas trüberen und auch kühleren Woche, setzte sich in den letzten zehn Septembertagen Altweibersommerwetter durch. Im Mittel- und Südtessin sowie stellenweise am Genfersee wird der September als wärmster in die Geschichte eingehen. In den anderen Regionen war es im September 1961, 1987, 1991 und 2006 und 2011 zum Teil noch wärmer.
Rund 3 Grad über dem Schnitt
Insgesamt ergab sich ein Wärmeüberschuss von rund 3 Grad im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Besonders gross war der Temperaturüberschuss im Tessin und im Rhonetal mit stellenweise 3,5 Grad. In der Höhe war der Wärmeüberschuss mit 2 bis 2,5 Grad deutlich geringer. Dies, obwohl die Nullgradgrenze am 7. September auf 4925 Meter stieg. Dies war der Jahreshöchstwert.
Sonne war ein häufiger Gast
Im ganzen Land gab es überdurchschnittlich viel Sonnenschein. Absolut gesehen liegt die Magadinoebene an der Spitze mit jetzt schon mehr als 220 Stunden Sonennschein. Auch am Genfersee zeigte sich die Sonne in diesem Monat schon rund 200 Stunden. Am wenigsten Sonnenstunden gab es an den zentralen und östlichen Alpen und Voralpen. Prozentual gesehen liegt das Wallis weit hinten. Dort wird die Norm nur knapp übertroffen.
Deutlich zu trocken
Viel Sonnenschein und grosse Wärme sprechen in der Regel für geringe Niederschlagssummen. Entsprechend war auch der September an vielen Orten zu trocken. Im Tessin gab es an vielen Orten nur 20 oder 30 Prozent des üblichen Niederschlages. Auch im Mittelland blieben die Niederschlagswerte deutlich unter der Norm. An vielen Orten gab es dort nur 40 bis 50 Prozent des sonstigen Septemberniederschlages.
Milder Start in den Oktober
Am Wochenende überquert uns zwar eine Kaltfront. Dahinter bahnt sich aber bereits das nächste Hochdruckgebiet an. Vorerst bleibt es noch weiterhin mild. Dies, obwohl in der Nacht auf Montag die Schneefallgrenze kurzfristig unter 2000 Meter sinken könnte.