Am Samstag gab es in der Deutschschweiz einen Bilderbuch-Föhntag. Restwolken im Osten verzogen sich rasch, und dann setzte sich die Sonne voll durch. So gab es in Wädenswil mehr als 11 Stunden Sonnenschein, und auch auf dem Hörnli im Zürcher Oberland wurden mit 656 Minuten, fast 11 Stunden Sonnenschein registriert. Der Föhn in den Alpen sorgte nochmals für sommerliche Temperaturen. In Evionnaz, im Bezirk Saint-Maurice im Rhonetal, wurde mit 27,4 Grad der Tageshöchstwert gemessen. Sonst wurden sommerliche Temperaturen meist im Flachland ausserhalb der eigentlichen Föhngebiete verzeichnet. Im untersten Aaretal, in Basel und im Norden der Stadt Zürich wurden ebenfalls Temperaturen von mehr als 27 Grad gemessen.
Am Sonntag tat sich die Sonne schwer
Am Sonntag ging es zwar mit Föhn in den Alpen weiter, und auf dem Gütsch ob Andermatt wurde eine Spitzenböe von 109 Kilometern pro Stunde verzeichnet. Allerdings überquerte eine erste schwache Störungszone die Alpennordseite und brachte da und dort sogar schwachen Regen. Erst hinter der Störung schnellten die Temperaturen mit Sonnenschein rasch in die Höhe. In den Föhngebieten wurden vielerorts 24 Grad oder mehr gemessen. In Basel zeigte das Thermometer am frühen Abend den Sommerwert von 25,1 Grad.
Regendusche statt Sonnenstube
Das Tessin wurde am Wochenende seinem Ruf als Sonnenstube der Schweiz nicht gerecht. Im Nordtessin gab es am Samstag nicht einen einzigen Sonnenstrahl und auch in Locarno machten 2 Minuten Sonnenschein nicht wirklich glücklich, dazu blieb es bei bescheidenen 17 Grad. Ausser etwas Regen am Morgen war es aber meist trocken. Am Sonntag ging es lange Zeit grau und nass weiter, und es fiel vielerorts kräftiger Regen. So wurden im Val Bavona innerhalb von 12 Stunden mehr als 40 Millimeter Regen verzeichnet, in und um Locarno waren es rund 30 Millimeter.
Das Märchen vom Altweibersommer
Von Altweibersommer ist in den kommenden Tagen keine Spur zu sehen. Am Montag regnet es beidseits der Alpen kräftig, dazu muss man im Norden mit kräftigen Windböen rechnen. Auf den kräftigen Regen wartet allerdings die Natur sehnsüchtig. Am Montagabend fällt Schnee bis auf rund 2100 Meter herunter. Danach beruhigt sich das Wetter mindestens vorübergehend. Am Mittwoch dürften mit stürmischem Föhn in den Alpentälern wieder sommerliche Temperaturen gemessen werden. Mit Altweibersommer hat dies aber nichts zu tun! Für Altweibersommerwetter bräuchte es ein kräftiges Hoch. Nach morgendlichem Herbstnebel gäbe es sonniges und mildes Wetter. Danach sieht es frühestens am kommenden Wochenende aus.