Aus Sicht der Meteorologen begann der Frühling bereits am 1. März. In den letzten Tagen kamen in der Schweiz sogar schon Sommergefühle auf. Am vergangenen Sonntag und Montag wurden im Tessin Höchsttemperaturen von mehr als 25 Grad gemessen, was einem sogenannten Sommertag entspricht. Auch (morgen) Donnerstag darf verbreitet mit 20 Grad gerechnet werden, mit Föhnunterstützung könnte es sogar lokal wieder bis 25 Grad geben.
Am Donnerstagabend steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator
Genau um 17.57 Uhr am Donnerstagabend rufen die Astronomen den Frühling aus. Zu diesem Zeitpunkt erreicht die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn von Süden her den Äquator. Danach verschiebt sich die Sonne immer weiter nach Norden, bis sie am 21. Juni um 12.51 Uhr den scheinbar nördlichsten Punkt ihrer Bahn erreicht. Sie steht dann senkrecht am nördlichen Wendekreis, rund 2600 Kilometer nördlich des Äquators auf 23°26‘ Nord. Zu diesem Zeitpunkt beginnt aus astronomischer Sicht der Sommer.
92 Tage Frühlingsgefühle
Bis zum astronomischen Sommeranfang bleiben uns rund 92 Tage Zeit, um den Frühling zu geniessen. Nach dem Sommer ist der Frühling die zweitlängste Jahreszeit und dauert beispielsweise rund 5 Tage länger als der Winter. Der Grund ist bei der elliptischen Erdbahn zu suchen. Weil sich die Sonne im Frühling relativ weit weg von der Sonne befindet, muss sie einen grösseren Weg zurückzulegen und der Frühling bleibt uns entsprechend länger erhalten.
Tag und Nacht sind gleich lang
Am Tag des astronomischen Frühlingsanfangs sind Tag und Nacht gleich lang. Das stimmt nur theoretisch, denn der Blick auf Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten sagt etwas anderes. In Zürich geht die Sonne am Donnerstagmorgen um 06.29 Uhr auf und am Abend um 18.38 Uhr unter. Dies ergibt nach Adam Riese eine Tageslänge von 12 Stunden und 9 Minuten. 12 Stunden dauert es vom Aufgang des Mittelpunktes der Sonne bis zum Untergang des Mittelpunktes der Sonne. Sowohl am Morgen wie am Abend dauert es aber noch eine gewisse Zeit bis die Sonne vollständig untergegangen ist, bzw. am Morgen vom ersten Strahl bis der Mittelpunkt der Sonne zu sehen ist. Als weiterer Faktor kommt dazu, dass die Sonnenstrahlen beim Durchgang durch die Erdatmosphäre zum Boden hin gekrümmt werden. Durch diesen Krümmungseffekt sehen wir am Abend die Sonne noch, wenn sie eigentlich schon unter den Horizont gesunken ist. Beide Effekte zusammen ergeben einen Wert von rund 9 Minuten.
Rückfall in den Winter?
Das Wetter entwickelt sich in den kommenden Tagen nicht frühlingshaft. Am Freitag werden wir zwar nochmals mit viel Sonne und hohen Temperaturen verwöhnt. Verbreitet gibt es im Norden 20 Grad, in den Föhngebieten sind bis 23 Grad möglich. Dann ist fertig lustig! Am Wochenende führt ein Tiefdrucksystem zu einer markanten Abkühlung und zu Regenwetter. Noch ist unklar, ob uns auch die kälteste Luft erreicht. Sollte sie tatsächlich den Weg in die Schweiz finden, dann kann es am Sonntag und Montag lokal sogar Schnee bis in tiefe Lagen geben.